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Mitteldeutsche Oberliga Mitteldeutsche Oberliga: Spitzenreiter ist Außenseiter

12.02.2016, 18:19
Der Radiser Carlo Wittig (am Ball) mühte sich gegen Apolda redlich. Aber auch er konnte den Ausfall von Kilian Kraft nicht überspielen.
Der Radiser Carlo Wittig (am Ball) mühte sich gegen Apolda redlich. Aber auch er konnte den Ausfall von Kilian Kraft nicht überspielen. Thomas Klitzsch Lizenz

Radis - TuS Radis trifft als Spitzenreiter der Mitteldeutschen Handball-Oberliga der Männer am Sonnabend ab 18 Uhr in einem Auswärtsspiel auf die immer noch abstiegsbedrohten Staßfurter. In der Partie sind die Rollen klar verteilt. „Wir sind Außenseiter“, sagt Wolfhard Mensch. Und der Radiser Präsident scherzt nicht oder will - wie oft üblich - einfach die Favoritenrolle weiter geben. „Unser Kader ist einfach zu dünn“, meint der Experte. Fehlen werden nach den Roten Karten beim 30:29-Sieg beim Letzten in Calbe weiterhin der Abwehrchef und Kreisläufer Christian Telehuz und Rückraumspieler Kilian Kraft.

Das Gipfeltreffen in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga zwischen Spitzenreiter Radis und Verfolger Pirna kann am Gründonnerstag (24. März) ab 20 Uhr in der Gräfenhainichener Sporthalle in der Lindenallee über die Bühne gehen. Darauf haben sich beide Vereine nach Angaben des Radiser Präsidenten Wolfhard Mensch verständigt. Allerdings müsse der Verband den Termin noch bestätigen. Die Partie war eigentlich zum offiziellen Rückrundenstart angesetzt, fiel aber wegen einer Buspanne der Sachsen aus. Christian Telehuz - noch drei Spiele gesperrt - und Kilian Kraft haben dann ihre Sperren längst abgesessen. Der Rückraumspieler steht bereits nächste Woche im Heimspiel gegen den HC Burgenland der Radiser Sieben zur Freude der Fans wieder zur Verfügung. 

Das Duo wird beim Heimspiel gegen Apolda schmerzlich vermisst, und prompt gibt es beim 24:29 die erste Heimniederlage. Die Fans haben allerdings noch eine andere Ursache schon beim Einlaufen ausgemacht.

Das Maskottchen hat nicht jeden Spieler einzeln begrüßt! „Davon habe ich auch schon gehört. Da bin ich einmal nicht da, und dann geht es voll in die Hose“, sagt Mensch zum ausgefallenen Ritual in der Vorwoche. Und so hat eben der Außenseiter gewonnen. Gern würden die Radiser wieder für einen Überraschung sorgen - dieses Mal eben für eine positive. „Gegen Staßfurt, das war schon im Hinspiel lange eine enge Kiste beim 35:31-Erfolg“, erinnert sich Mensch. Und dabei gilt der Kontrahent vor allem als heimstark. Das haben zuletzt die Glauchauer zu spüren bekommen. Die starken Sachsen verlieren 24:33. Zum Vergleich: Radis siegt in Bestbesetzung in der Lindenallee gegen den gleichen Gegner nur durch eine überragende Torwartleistung vom „Hexer“ Christian Brandt mit 22:21.

Besonderes Augenmerk am Samstag müssen die Radiser auf die starken Nils Hähnel, Oliver Jacobi und Sebastian Retting, der gegen Glauchau elf Treffer geworfen hat, richten. Mit Maurice Wilke haben die Staßfurter auch einen echten Deutschen Vizemeister in ihren Reihen. Der 21-Jährige hat diesen Titel mit der A-Jugend des SC Magdeburg erkämpft. Wilke spielte auch zwei Jahre in Nordheim in der dritten Liga. Doch was ist der Unterschied zur Mitteldeutschen Oberliga? „Das ist eine schwierige Frage“, gibt er zu. „Die Auswärtsfahrten sind jetzt nicht mehr so weit, und es könnte jetzt etwas härter sein, aber sonst macht es keinen großen Unterschied.“ Seine Position ist der Rückraum.

Bei den Radiser stehen bis auf die Rot-Sünder alle Spieler zur Verfügung. „Offenbar wirken sich die beiden Sperren stärker aus als gedacht. Wir wissen nicht genau, wie wir das kompensieren können. Und doch arbeiten wir kräftig daran“, so Spielertrainer Steffen Fischer. Das klingt in der Vorwoche beim Übungsleiter noch ganz anders. Zu den Spielern, die in die Bresche springen sollten, zählte er sich selbst. Doch gerade aus dem Radiser Rückraum drohte Apolda nicht wirklich Gefahr. Trotz der enttäuschenden Vorstellung setzten die Radiser am Samstag auf die treuen Fans. Die Partie wird in der Paul-Merkewitz-Halle An der Liehte ausgetragen. (mz)