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Sophienhafen auf Saline-Insel Sophienhafen auf Saline-Insel: Halles Hafenviertel wächst

Von Michael Falgowski 11.02.2016, 17:41
Im alten Hochspeicher am Sophienhafen der Saale sind Wohnungen entstanden. Das Nordufer des Hafenbeckens ist bebaut.
Im alten Hochspeicher am Sophienhafen der Saale sind Wohnungen entstanden. Das Nordufer des Hafenbeckens ist bebaut. Holger John/Archiv

Halle (Saale) - Rund 200 Meter misst das Becken des Sophienhafens auf der Nordspitze der Saline-Insel. Ab März wird nun die marode Kaimauer praktisch neu gebaut, an der früher Frachtschiffe vertäut lagen. Nun wird eine 120 Meter lange und 2,10 Meter hohe Stützmauer errichtet, wobei in Abstimmung mit dem Denkmalschutz auch alte Mauersteine als Verblendung wiederverwendet werden. „Im Frühjahr nächsten Jahres sind dann die sicher die Bootsanleger fertig.

Außerdem wird der denkmalgeschützte Flachspeicher direkt am Hafenbecken saniert: Dort könnte direkt am Wasser eine Gaststätte entstehen“, sagt Sven Kallweit. Er ist Bauleiter der Firma F. K. Horn, die nun seit fünf Jahren am Sophienhafen und der Hafenstraße Halles neues Stadtviertel samt Marina errichtet.

Rund 40 Millionen Euro investiert allein das Bauunternehmen zwischen der Elisabeth-Saale und Saale. Die Skepsis vieler Hallenser, die an dem Projekt inmitten im Hochwassergebiet zweifelten, ist oft verschwunden. Inzwischen ist das auf einem lange von leeren Lagerhallen und Industriebauten geprägte Areal in der Nähe der Mansfelder Straße belebt. Das Interesse an der ungewöhnlichen, grünen Insel-Lage ist groß.

Hochspeicher-Wohnungen sind verkauft

„Alle 29 Wohnungen in dem bereits vor zwei Jahren bezogenen Hochspeicher sind verkauft. Ebenso die acht Einfamilienhäuser daneben“, sagt Ronald Wenderoth, der die Wohnanlage am Sophienhafen vermarktet. Auch in den in den vier großen Stadthäusern seien aktuell nur noch drei der 47 Wohnungen frei.

Und es wird weiter gebaut. Westlich der Hafenstraße soll ab Herbst ein Achtgeschosser mit 22 Wohnungen hochgezogen werden. Es wäre die zweite Landmarke auf der Saline-Insel: Das Haus erreicht die Höhe des weit sichtbaren historischen Hochspeichers.

Gleich neben dem Neubau wird derzeit zudem eine Senioren-Anlage geplant. „Es gibt drei Bewerber mit ihren Konzepten. Anfang nächsten Jahres könnte mit dem Bau begonnen werden“, so Makler Wenderoth.

Keine Frage, am Sophienhafen wächst ein neues Stadtviertel heran. Vom seit Jahren steigenden Bedarf an Wohnungsneubau in guten Lagen möchte auch der hallesche Unternehmer Helmuth Lührmann profitieren. Ihm gehören schon lange Grundstücke südlich des Sophienhafen-Beckens und entlang der Straße. „Wir planen ebenfalls den Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern an der Hafenstraße“, sagt der Senior des halleschen Einrichtungshauses Lührmann.

Kommunale Bootssteg-Anlage

Auch die Kommune setzt auf die Belebung der Saline-Insel, an der sie ihren „Stadthafen“ gebaut hat. Die kommunale Bootssteg-Anlage und der Sophienhafen sind zentrale Projekte im Stadtentwicklungskonzept „Stadt am Fluss“. Dazu gehört auch der touristische Radweg „Hafenbahntrasse“, der im vergangenen Jahr bis zu den beiden benachbarten Häfen weitergebaut wurde. Zudem ist eine Brücke über den „Kotgraben“ entstanden, die den Rundweg auf der Insel bis zur Saline ermöglicht. Seit Jahren beantragt die Stadt beim Land Fördergeld für den Bau einer Brücke an der Franz-Schubert-Straße, die die Saline und die Nordspitze besser an die Altstadt anbinden soll.

Ab Oktober 2016 und bis September 2017 wird für rund 2,5 Millionen Euro Fluthilfe zudem auch die Hafenstraße neu gebaut. Die Trasse soll im Vergleich zu heute übrigens in erhöhter Lage angelegt werden - wegen des drohenden Hochwassers. Denn natürlich ist Halles neues Insel-Wohngebiet diesbezüglich gefährdet. Allerdings deutlich weniger als von vielen Hallensern gedacht. Beim Hochwasser im Juni 2013 etwa war zwar die Hafenstraße im nördlichen Teil überflutet und die neuen Häuser wurden auch vom Saalewasser eingeschlossen; die erhöht stehenden Gebäude am Sophienhafen jedoch waren kaum betroffen. (mz)