1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. 25. Wertholzversteigerung in Sachsen-Anhalt: 25. Wertholzversteigerung in Sachsen-Anhalt: Neuer Rekord bei Holz-Auktion aufgestellt

25. Wertholzversteigerung in Sachsen-Anhalt 25. Wertholzversteigerung in Sachsen-Anhalt: Neuer Rekord bei Holz-Auktion aufgestellt

Von Anne Schneemelcher 11.02.2016, 13:48
Jörg Borchardt, misst den Durchmesser einer Eiche auf dem Holzlagerplatz im Revier Bischofswald bei Behnsdorf.
Jörg Borchardt, misst den Durchmesser einer Eiche auf dem Holzlagerplatz im Revier Bischofswald bei Behnsdorf. dpa Lizenz

Ivenrode - Bei der jährlichen Holzauktion des Landes ist ein neuer Rekord aufgestellt worden: Insgesamt 686 004,01 Euro wurden am Donnerstag bei der Versteigerung in Ivenrode erzielt. „Das ist deutlich mehr, als wir erwartet haben“, sagt Jörg Borchardt vom Landeszentrum Wald.

Bei der Auktion wurden insgesamt 1 657 Festmeter Holz von zwölf Baumarten angeboten. Ein Festmeter Holz entspricht dabei einem Kubikmeter. Begehrt waren hochwertige und bis zu 300 Jahre alte Eichen. Durchschnittlich 505 Euro erzielte ein Stamm - etwa 70 Euro mehr als im vergangenem Jahr, teilt Borchardt der MZ mit. Das höchste Gebot gab ein Furnierholzhersteller aus Bayern ab. Für eine 250 bis 300 Jahre alte Eiche aus der Altmark bot er 6 448,78 Euro. Vermutlich wird der Baum für die Einrichtung eines gehobenes Restaurant weiter verarbeitet, schätzt Borchardt.

Mehr als 30 Bieter aus Deutschland, Polen und Dänemark haben an der 25. Auktion teilgenommen. Im Angebot waren Stämme von zwölf Baumarten, auch Lärchen. Die Edelhölzer stammen aus Kommunal-, Staats- und Privatwäldern. Verwendung finden sie nun unter anderem in Hotels in Dubai, auf Kreuzfahrtschiffen aber auch für die Herstellung von Cognac-Fässern.

Rekord-Auktionsergebnis

Das Rekord-Auktionsergebnis erklärt sich Borchardt mit der Qualität, die die Hölzer aus Sachsen-Anhalt aufweisen. Gut sind einheitliche Farben und enge gleichmäßig verteilte Jahresringe. Das sei für die Herstellung hochwertiger Möbel wichtig. In den meisten Fällen kaufen die Bieter auf Vorrat. Manche der angebotenen Stämme werden erst in den nächsten zwei bis drei Jahren verarbeitet, da sie trocknen und versiegelt werden müssen. Anschließend entstehen Möbelstücke aus ihnen, die noch die nächsten Generation benutzen werden.

„Holz ist wertstabil“, erklärt Borchardt, der sich nur an schlechte Auktionsergebnisse Anfang der 1980er Jahre erinnern kann. Je nach Konjunkturlage sind an sich in der Branche „selten krasse Marktschwankungen zu erwarten“. Die diesjährige Holz-Auktion lasse zudem erste Trends der Möbel-Designer erahnen. Die Modewelle der hellen Hölzer wie Kirsche und Birke ist abgeebbt. Es wird wieder „rustikaler“, also Eiche und Lärche. Dabei ist die Eiche das „Sahnehäubchen der Holzindustrie“.

Das Holz der 25. Versteigerung stammte aus Wald-Gebieten im Landkreis Mansfeld-Südharz, aus dem Raum Dessau und aus dem Hakel, einem Naturschutzwald zwischen Harz und Salzlandkreis. Dort zum Beispiel findet man keine einzige Tanne. Nach 1813 bewirtschafteten die Preußen den Wald, der bis dahin hauptsächlich zur Jagd genutzt wurde. Sie teilten den Wald in 80 Einheiten ein und pflanzten im großen Stil Eichen an.

Für jede Einheit liegen genaue Zahlen und Vorgaben vor, die in Zusammenarbeit mit Gutachtern und Naturschützern entwickelt wurden. Alle zehn Jahre erfolgt in dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet eine entsprechende Inventur. Dabei wird festgelegt, was neu gepflanzt werden muss und was aus wirtschaftlichen Gründen gefällt werden kann.(mz)