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CV Mitteldeutschland CV Mitteldeutschland: 0:3 - CVM verliert beim VfB Friedrichshafen

Von Max Zeising 13.02.2016, 22:09
Block des CVM mit Ramon Renaldo Martinez Gion (5), Marcin Brezinski (1) und Jaroslaw Lech (11)
Block des CVM mit Ramon Renaldo Martinez Gion (5), Marcin Brezinski (1) und Jaroslaw Lech (11) eugen fischer Lizenz

Friedrichshafen/Halle(Saale) - Der Bodensee ist der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen - glaubt man den zahlreichen Internetseiten, die mit unterschiedlichen Slogans für Urlaub am größten Stillgewässer Deutschlands werben. „Der Bodensee - die schönste Urlaubsregion in Deutschland“, verspricht eine Website. Eine andere: „Erholung beginnt hier.“ Und eine dritte: „Bodensee! Mehr als ein Sommerflirt.“

Über die touristische Bedeutung dieser Region herrscht also Einigkeit. Am Bodensee, so der Tenor, könne man sich gut erholen.

Jedenfalls - diese kleine Einschränkung hätte der Lobhudelei noch hinzugefügt werden müssen - wenn man als Zugereister kein Volleyball-Spiel beim VfB Friedrichshafen zu absolvieren hat. Denn eine Partie beim deutschen Rekordmeister hat für die meisten Bundesliga-Mannschaften nichts mit Entspannung zu tun. Genau wie für den CV Mitteldeutschland, der am Wochenende erwartungsgemäß mit 0:3 verlor.

Trotzdem - oder gerade deshalb - hielt sich bei Ulf Quell „die Enttäuschung in Grenzen“. Denn der Trainer des CVM wusste, dass seine Mannschaft im Abstiegskampf „die Punkte gegen andere Teams holen muss“. Wie zum Beispiel nächste Woche gegen die Netzhoppers KW-Bestensee, den Tabellennachbarn.

Zwischenzeitlich in Führung

Allerdings: Auch in Friedrichshafen wäre beinahe etwas drin gewesen. Zumindest ein Satzgewinn war möglich. Denn die Piraten ergaben sich nicht kampflos ihrem Schicksal, sondern boten dem übermächtigen Gegner die Stirn.

Im ersten Satz führten sie zwischenzeitlich mit 5:2 und 8:6 und vereitelten schließlich vier Satzbälle, ehe Friedrichshafen knapp mit 25:23 gewann. Auch im zweiten Satz führten die Gäste mit 6:5 und 8:6. Erst zur Hälfte des Spiels geriet der Außenseiter ins Hintertreffen, verlor den zweiten und dritten Satz klar mit 17:25 und 20:25. Am Ende sah die Niederlage aber deutlicher aus, als sie in Wirklichkeit war.

So konnte auch Ulf Quell mit der Leistung seiner Mannschaft leben - trotz null Punkten. „In einigen Elementen war Friedrichshafen zwar besser“, sagte er, „in anderen Elementen waren wir aber mit dem VfB auf Augenhöhe.“

Die Statistik zeigt, welche Elemente Quell meinte: Die Gäste zeigten gute Aufschläge und Blocks. Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften: Der VfB brachte sein Angriffsspiel deutlich konsequenter durch als der CVM, erzielte 38 Punkte aus eigenen Angriffen heraus - doppelt so viele wie die Piraten, die zudem von 30 gegnerischen Fehlern profitierten. „Die Friedrichshafener haben letzte Woche drei Spiele absolviert“, erklärte Quell die hohe Fehlerquote des Gegners, der diese aber „mit Qualität“ habe ausgleichen können.

Matt Leske wieder dabei

Der CVM wiederum kann trotz Niederlage gestärkt und selbstbewusst die nächsten Aufgaben angehen. Denn auch in Friedrichshafen machte sich der Aufwärtstrend der Rückrunde bemerkbar, nachdem man in der ersten Halbserie noch viel deutlicher gegen den zwölfmaligen deutschen Meister vom Bodensee verloren hatte.

Und, was nächstes Wochenende gegen Bestensee noch für die Piraten spricht: Neuzugang Matt Leske hat sein Fieber ausgestanden und schnupperte in Friedrichshafen wieder Bundesliga-Luft. Er kam im letzten Satz für den schwachen Maciej Polanski in den Mittelblock und erzielte auf Anhieb zwei Punkte - so viele wie Polanski in zwei Sätzen zuvor.

Ein Sieg für den Tabellenneunten gegen den -zehnten ist nun also Pflicht - oder? „Wir müssen unsere Qualität abrufen, dann ist auch ein Sieg drin“, äußerte sich Ulf Quell noch vorsichtig, vermied verbale Attacken auf den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt - und brachte so zum Ausdruck, dass das Saisonziel noch längst nicht eingetütet ist. Auch wenn der CVM die Tüte schon in der Hand hält. (mz)

CVM-Diagonalangreifer Jaroslaw Lech (links) sucht einen Weg vorbei am Block.
CVM-Diagonalangreifer Jaroslaw Lech (links) sucht einen Weg vorbei am Block.
Archiv/Peter Wölk Lizenz