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Benefizaktion in Wittenberg Benefizaktion in Wittenberg: Ein Handball für die Gesundheit

Von Thomas Tominski 01.02.2016, 18:05
Stadtwerke-Chef Hans-Joachim Herrmann (rechts) hat mit 300 Euro das Höchstgebot für den Ball mit den Unterschriften der iranischen Nationalmannschaft und von Oberligist HG 85 Köthen abgegeben. KSB-Präsident Uwe Loos legt zu Gunsten von Thomas Mieth noch 50 Euro drauf.
Stadtwerke-Chef Hans-Joachim Herrmann (rechts) hat mit 300 Euro das Höchstgebot für den Ball mit den Unterschriften der iranischen Nationalmannschaft und von Oberligist HG 85 Köthen abgegeben. KSB-Präsident Uwe Loos legt zu Gunsten von Thomas Mieth noch 50 Euro drauf. thomas tominski Lizenz

Wittenberg - Hans-Joachim Herrmann fasst galant in die Innentasche seines Jacketts und holt einen Briefumschlag heraus. „Die Kasse hat nicht wechseln können“, meint der Chef der Wittenberger Stadtwerke mit einen Lächeln auf den Lippen und hält drei grüne Scheine in die Luft. „Sie haben mir nur Hunderter mitgegeben“, ergänzt Herrmann und zaubert mit dieser Bemerkung Kreissportbundpräsident Uwe Loos ein breites Grinsen ins Gesicht. „Ich lege noch 50 drauf “, meint dieser und ist stolz, dass sich die Benefiz-Aktion zu Gunsten von Thomas Mieth (die MZ berichtete) zu einem Volltreffer entwickelt hat.

Der 48-jährige Zahnaer, der nach einem Hirnschlag seit Oktober 2014 rechtsseitig gelähmt ist, benötigt dringend Therapien zur Verbesserung seines Gesundheitszustandes und wird demnächst von Herrmann und Loos Besuch bekommen. „Spitze“, sagt die Lebensgefährtin von Mieth, Heike Lehmann, „mit soviel Geld haben wir nicht gerechnet. Ich werde mich bei den Initiatoren der Aktion noch persönlich bedanken.“

Viele Einzelschicksale haben es verdient

Loos gibt offen zu, dass er nach dem ersten Aufruf in der MZ überrascht war, dass 50 Gebote (Höchstbetrag 200 Euro) für den Ball mit den Unterschriften der iranischen Handball-Nationalmannschaft und von Oberligist HG 85 Köthen im Vorfeld der Sportgala eingegangen sind. Bei der Gala am am 23. Januar eröffnet Uwe Loos die zweite Runde. Herrmann signalisiert in einem persönlichen Gespräch, dass ihm die Aktion sehr am Herzen liegt und er in jedem Fall das Höchstgebot abgeben wird.

„Es gibt in der Region viele Einzelschicksale. Alle haben das Recht auf finanzielle Zuwendung ebenso verdient“, so der Stadtwerke-Chef, der es bemerkenswert findet, dass der Gewinner des Balls, Werner Roß, das handsignierte Liebhaberstück uneigennützig zur Verfügung gestellt und Mieth so wieder ein Stück Lebensmut mehr gegeben hat. „Eigentlich wollte ich nur zum Handball-Turnier des VfB Zahna gehen und mir die iranische Nationalmannschaft ansehen“, sagt Roß, denen die Schilderungen der Mutter von Thomas Mieth zum Schicksalsschlag ihres Sohnes sehr nah gegangen sind.

Ausflug ins Olympiastadion?

Der KSB-Präsident will es bei den 350 Euro nicht belassen. „Aus der MZ habe ich erfahren, dass Mieth ebenfalls Fan des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC ist“, sagt er und plant bereits die zweite Aktion. Der 52-Jährige hat einen Stadionbesuch im Hinterkopf und hofft, dass er für ein Heimspiel der Berliner in der Rückrunde zwei Eintrittskarten besorgen kann. „Das wäre ein Traum“, meint Heike Lehmann und erzählt, dass ihr Lebensgefährte trotz seiner rechtsseitigen Lähmung ohne große Probleme in ein Auto einsteigen kann. „Nur der Rollstuhl muss mit“, meint sie ergänzend.

Etwas hat Loos bei der ersten Pressekonferenz am Montag in den neuen KSB-Geschäftsräumen am Markt 20 schnell eingesehen. „Der Tisch ist für solche Veranstaltungen viel zu klein. Da muss unbedingt ein größerer her.“ (mz)