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Ausblick für Sachsen-Anhalt Ausblick für Sachsen-Anhalt: Wetterexperte: Bisher wärmster Winter aller Zeiten

10.02.2016, 11:00
Eine Biene sammelt in einem Krokus Blütenstaub. Durch den milen Winter grünt und blüht es vielerorts.
Eine Biene sammelt in einem Krokus Blütenstaub. Durch den milen Winter grünt und blüht es vielerorts. dpa Lizenz

Halle (Saale)/Wiesbaden - Der Straßenkarneval ist vorbei, doch das Wetter hält uns immer noch zum Narren. Denn von Winter fehlt in diesen Tagen wirklich jede Spur. In der Region ist es zwar aktuell stürmisch und nasskalt, doch zwischendurch blitzt auch hin und wieder die Sonne durch, dazu gibt es milde Temperaturen mit Höchstwerten von bis zu 10 Grad in Sachsen-Anhalt. Meldet sich Väterchen Frost in diesem Jahr da überhaupt noch einmal? Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net bezweifelt das.

„Der Winter, der hat sich dieses Jahr kaum blicken lassen. Auf den wärmsten November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1761, folgte direkt der wärmste Dezember seit Messbeginn. Der Januar fiel ebenfalls 1,6 Grad wärmer aus als im langjährigen Durchschnitt. Der Februar ist bisher sogar 5,3 Grad wärmer als normal. Damit ist der Winter aktuell der wärmste meteorologische Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, erklärt Jung am Mittwoch.

Winter für alle gab es in der Saison 2015/2016 wirklich nur eine knappe Woche im Januar. Der Dezember 2015 war dagegen sogar wärmer als der März 2015. Für alle Winterfreunde und sämtliche Wintersportorte in Deutschland, aber auch in den Alpen war das ein echter Horrorwinter.

Bisher wärmster Winter aller Zeiten

Sollte der Februar mit einem Plus von 5,1 Grad über dem langjährigen Mittel enden, dann wäre es am Monatsende tatsächlich der wärmste Winter aller Zeiten. So oder so: einen Platz in den Top 3 der wärmsten Winter seit Messbeginn hat der aktuelle Winter sicher, sagt Dominik Jung.

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Wie geht es weiter?

„Schauen wir uns die nächsten Tage und den Trend bis Monatsende an, so müssen wir zum Leidwesen aller Winterfreunde feststellen: ein durchgreifender Flachlandwinter ist nicht in Sicht. Lediglich in den mittleren und höheren Lagen kann es vorübergehend mal etwas weiß werden. Unten bleibt es weitgehend nass-kalt. Es herrscht bestes Erkältungswetter“, sagt Wetterexperte Jung.

Die Aussichten für Sachsen-Anhalt:

Heute Nachmittag und Abend ist es stark bewölkt und es regnet mit leichter bis mäßiger Intensität. Am Abend geht der Niederschlag auf dem Brocken in Schnee über. Der Wind weht meist böig aus Süd bis Südwest. Es treten Böen bis 75 km/h (Bft 8) und auf dem Brocken Orkanböen über 120 km/h (Bft 12). Die Temperatur steigt auf 10 bis 12, im Harz auf 6 bis 10 Grad. In der Nacht zum Mittwoch fällt bei starker Bewölkung schauerartiger Regen, die Schneefallgrenze sinkt allmählich auf etwa 400 m, vor allem im Harz muss mit Neuschnee um 5 cm, sonst vorübergehend mit Glätte durch geringen Schneefall gerechnet werden. Ausgangs der Nacht ziehen die Niederschläge ostwärts ab und die Bewölkung lockert auf. Die Temperatur sinkt auf 5 bis 3, im Harz auf 3 bis -1 Grad. Der Wind dreht von Südwest auf West und weht in Böen erneut stark bis stürmisch mit Spitzen bis 75 km/h (Bft 8), auf dem Brocken weiterhin mit Orkanböen um 120 km/h (Bft 12).

Am Mittwoch ist es zunächst wolkig mit etwas Sonnenschein. Ab den Mittagsstunden verdichtet sich die Bewölkung wieder und es ziehen Schauer auf. Die Schneefallgrenze liegt bei 400 m. Der Wind weht zunächst schwach, später mäßig aus westlichen bis südwestlichen Richtungen. Auf dem Brocken gibt es Sturmböen bis 85 km/h (Bft 9), sonst vor allem in Schauernähe Windböen bis 60 km/h (Bft 7). Die Temperatur erreicht 7 bis 10, im Harz 2 bis 7 Grad. In der Nacht zum Donnerstag ist es wechselnd, teils auch stark bewölkt und immer wieder kommt es zu Schauern. Diese fallen oberhalb 300 m als Schnee, darunter als Schneeregen. Die Tiefstwerte der Temperatur liegen zwischen 2 und 0, im Harz zwischen 0 und -3 Grad. Bei verbreitet auftretendem Frost in Bodennähe besteht streckenweise Glättegefahr. Dabei weht zeitweise böiger Wind mit Spitzen bis 60 km/h (Bft 7) aus Südwest bis West. Auf dem Brocken kommt es zu Sturmböen bis 85 km/h (Bft 9).

Am Donnerstag überwiegt starke Bewölkung und örtlich fällt Regen, oberhalb 300 m fällt Schnee. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südwest und die Temperatur erreicht 6 bis 8, im Harz 0 bis 6 Grad. Auf dem Brocken muss mit Sturmböen bis 85 km/h (Bft 9), sonst mit Windböen bis 60 km/h (Bft 7) gerechnet werden. In der Nacht zum Freitag ist es stark bewölkt und hin und wieder fällt leichter Regen. Die Schneefallgrenze liegt bei 300 m. Die Temperatur geht auf 3 bis 0, im Harz auf -1 bis -3 Grad zurück. Dabei weht der Wind schwach aus südwestlichen Richtungen.

Am Freitag kommt es bei wechselnder, teils stärkerer Bewölkung gelegentlich zu Niederschlägen, die Schneefallgrenze liegt bei etwa 500 m. Die Temperaturen erreichen bei schwachem Wind aus unterschiedlichen Richtungen Höchstwerte zwischen 6 und 8, im Harz 1 bis 6 Grad. In der Nacht zum Sonnabend bleibt der Himmel häufig wolkenverhangen und es regnet zeitweise. Im Oberharz fällt Schnee. Die Luft kühlt auf 2 bis 0, im Harz auf 0 bis -2 Grad ab. Der Wind weht schwach aus westlichen Richtungen.

Immer aktuell: Die Wettervorgersagen für die Region!

Winter-Comeback im März?

Winterfans, die auf ein Kälte-Comeback im März hoffen, muss Jung enttäuschen. Denn: Der aktuelle Wettertrend für den März vom US-Wetterdienst NOAA, sieht eher einen deutlich zu warmen März auf uns zukommen. (spuk)