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Mitteldeutscher BC - Alba Berlin Mitteldeutscher BC - Alba Berlin: Kämpferische "Wölfe" verlieren gegen sich selbst

Von MAX OHLERT 31.01.2016, 18:17
Marcus Hatten war mit 19 Punkten bester MBC Werfer.
Marcus Hatten war mit 19 Punkten bester MBC Werfer. Michael Thomé Lizenz

Leipzig - Lange hatten sich die "Wölfe" gegen eine Niederlage gewehrt, aber Chancen auf ein Comeback immer wieder mit fragwürdigen Entscheidungen im Spielaufbau selbst zunichte gemacht. Am Ende reichte dem Favoriten eine müde Leistung, um die Hausherren dem drohenden Abstieg wieder etwas näher zu bringen. Beste Werfer der "Wölfe" waren Chris Otule (15 Punkte) und Marcus Hatten (19). 

Die Partie war vom Tip-Off weg eine schwungvolle, allerdings waren es schon im ersten Viertel vor allem die Gäste, die ihr Spiel routiniert auf das Parkett der Leipziger Arena brachten. Bereits nach zwei Minuten lagen die Berliner mit sechs Punkten in Führung, weil Neuzugang Lowery völlig unbedrängt für drei Punkte einwerfen konnte. Trotz der bereits anfänglichen Dominanz der Gäste ließen sich die "Wölfe" jedoch zunächst nicht beeindrucken und hielten den Rückstand stets klein. Frantz Massenat verkürzte für den MBC per Dreier zum 6:7. 

Im zweiten Viertel zieht Alba davon

Lust auf die Show des "Event-Games" hatte vor allem Center-Hüne Chris Otule, der allein im ersten Viertel zweimal erfolgreich zum Dunk ansetzte. Trotzdem ging es mit einem 17:22-Rückstand in die Viertelpause. Kurios: Mit Loncar (3 Punkte), Lowery (7), Cherry (6) und Kikanovic (6) hatten bisher nur vier Gästespieler gepunktet, beim MBC waren es bereits sechs. 

Im zweiten Viertel wuchs der Respekt des Underdogs und Alba konnte auf acht Punkte davonziehen (22:33). Vor allem Elmedin Kikanovic bemühte sich, so manchen von ihm verursachten Wutausbruch seines Coaches aus dem ersten Viertel wieder gut zu machen. Einzig unbeeindruckter "Wolf"? Neuzugang James Southerland, der erst per Dreier und dann mit einem Block seinen MBC am Leben hielt. Seine Kollegen zogen mit und Otule verkürzte auf 29:33. 

Diese plötzliche Gegenwehr überraschte die Gäste und Akeem Vargas und Co. leisteten sich manchen Fehler, aus dem die abschlussschwachen Hausherren aber zunächst keinen Gewinn ziehen konnten. So wurde gerade in diesen Minuten der Klassenunterschied deutlich. Alba stolperte, leistete sich Unachtsamkeiten, Coach Obradovic tobte - doch der MBC sammelte trotzdem keine Punkte. Gegen den bosnischen Nationalcenter Kikanovic oder Guard Will Cherry, in Cleveland ehemaliger Teamkollege von Weltstar LeBron James, war der Respekt zu groß. 

So erhöhte Ismet Akpinar, nachdem sich die Gäste wieder gefangen hatten, auf 45:34 und brachte die Gästeführung erstmals in zweistellige Höhe, ehe es kurz danach mit 36:47 schließlich in die Pause ging. 

Wütender Start in die zweite Hälfte

Der MBC startete wütend in die zweite Hälfte. So wütend, dass sich zunächst TaShawn Thomas und dann Trainer Krunic ein technisches Foul fingen. Doch die "Wölfe" waren motiviert und drückten auf Punkte. So blockte Thomas an eigenen Korb Ismet Akpinar, ehe er per krachenden Dunk auf der Gegenseite vollendete. Nachdem es ihm Chris Otule exakt gleich tat, stand es nur noch 41:49. 

Auch wenn sich die Gäste wieder fingen und zur Hälfte des dritten Viertels mit 55:45 in Führung lagen - der MBC stand defensiv nun deutlich besser als in den vergangenen Durchgängen, während sich Alba weiterhin nicht mehr als nötig bemühte. Sollten die "Wölfe" noch einmal gefährlich werden können? 

Zumindest nicht im dritten Viertel. Mit 52:63 ging es ins letzte Drittel, weil die "Wölfe" zu vor erneut nicht die richtigen Momente zum Abschluss fanden. Das änderte sich zum Anfang des finalen Viertels. Hintereinander trafen Hatten und Thomas für den MBC ihre Dreier und verkürzten auf 58:64. Die "Wölfe" benötigten nun etwas, was beiden Teams in der Partie bisher noch nicht gelungen war: Einen waschechten Lauf. 

Doch es folgte erneut Ratlosigkeit. Falsche Entscheidungen im Spielaufbau von Massenat und Hatten, die von Albas Routiniers gnadenlos bestraft wurden. Nationalmannschaftskapitän Alex King traf per Dreier wieder zum 74:63 aus Sicht der Berliner, die sich nicht einmal anstrengen mussten um den MBC an der langen Leine zu halten. Am Ende entschieden die Gäste die Partie mit 75:84 für sich und stießen den MBC damit weiter in den Abstiegsstrudel. (mz)

Berlins Elmedin Kikanovic (l) versucht gegen MBC-Spieler TaShawn Thomas unter dem Brett auf den Korb zu werfen.
Berlins Elmedin Kikanovic (l) versucht gegen MBC-Spieler TaShawn Thomas unter dem Brett auf den Korb zu werfen.
dpa Lizenz