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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Weniger Falschgeld aus dem Verkehr gezogen

30.01.2016, 11:52
Ein echter (hinten) und ein gefälschter 50-Euro-Schein
Ein echter (hinten) und ein gefälschter 50-Euro-Schein dpa Lizenz

Magdeburg - Erstmals seit Jahren ist in Sachsen-Anhalt weniger Falschgeld sichergestellt worden. Entgegen dem Bundestrend sank im Land der Schaden durch Euro-Blüten, und zwar um rund 15 Prozent, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Magdeburg mitteilte. Im vergangenen Jahr seien falsche Scheine im Wert von 51.000 Euro aus dem Verkehr gezogen worden. Im Vorjahr lag der Schaden noch bei 60.000 Euro. Obwohl der Wert der sichergestellten Blüten damit erstmals seit Jahren sank, liegt er immer noch über dem von 2013 (35.000 Euro).

Bundesweit hatten Geldfälscher hingegen Hochkonjunktur: Der Schaden stieg von 3,3 auf 4,4 Millionen Euro, wie die Bundesbank mitteilte. Zudem wurden so viele falsche Scheine entdeckt wie seit der Einführung des Euros vor 14 Jahren nicht. Den Grund dafür sehen die Bundesbank-Experten in den Möglichkeiten des Internets: „Vorher hatten wir es vor allem mit bandenmäßigen Strukturen zu tun“, sagte Rainer Elm, Leiter des Nationalen Analysezentrums der Bank. „Heute kann im Grunde jeder Falschgeld in Umlauf bringen.“

Auch relativ gesehen waren in Sachsen-Anhalt weniger Blüten im Umlauf: Auf 10.000 Einwohner kamen dem LKA zufolge fünf falsche Scheine. Bundesweit lag das Verhältnis bei zwölf je 10.000 Einwohner.

Die Geldfälscher kopieren vor allem Zwanziger (45 Prozent der sichergestellten Noten) und Fünfziger (42 Prozent) - und eher die alte Euro-Serie. „Zumeist handelt es sich um professionelle Druck- oder Farbkopie-Fälschungen, die größtenteils im Ausland hergestellt werden“, berichtete ein LKA-Sprecher.

Die neuen Fünf-, Zehn- und jetzt auch Zwanzig-Euro-Scheine, die als fälschungssicherer gelten, waren laut LKA kaum betroffen. Nur fünf Prozent der sichergestellten Blüten imitierten die neue Serie. Und: „Die derzeitigen Fälschungen sind bei näherer Betrachtung anhand der verbesserten Sicherheitsmerkmale gut erkennbar.“

Besonders häufig wurden Blüten im Dezember entdeckt. Die LKA-Experten vermuten, dass die Fälscher gezielt die Geschäftigkeit des Weihnachtsgeschäfts nutzten. Gefunden werden die Blüten üblicherweise nicht beim Händler, sondern erst später bei den Zählstellen. Ab und an gerät der Polizei aber auch direkt ein Täter ins Netz. So wurde im Januar vergangenen Jahres ein 25-Jähriger aus Mansfeld-Südharz mit 175 falschen Zwanzigern im Auto erwischt. (dpa)