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Harte Strafe für 1. FC Magdeburg Harte Strafe für 1. FC Magdeburg: Fangewalt könnte Kaderplanung gefährden

Von Enrico Werner 09.02.2016, 11:18
Magdeburger Fans zünden anlässlich des 50. Vereinsjubiläums massiv Pyrotechnik auf der Nordtribüne.
Magdeburger Fans zünden anlässlich des 50. Vereinsjubiläums massiv Pyrotechnik auf der Nordtribüne. imago/Jan Huebner Lizenz

Magdeburg - Harte Strafe für den Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg. Wie der Deutsche Fußball Bund (DFB) am Dienstag bekanntgab, wurde der Verein wegen mehrerer Fälle von unsportlichem Verhalten zu einer Geldstrafe von 40.000 Euro verurteilt. Dazu wurde der FCM auf Bewährung zu einem Teilausschluss verurteilt. Sollten die Anhänger der Magdeburger in den nächsten zehn Monaten erneut auffällig werden, muss der Verein in einem Heimspiel die komplette Nordtribüne, also die Blöcke 3 bis 6, schließen.

Urteil wird wohl bestätigt

Wie der FCM am Dienstagnachmittag der MZ bestätigte, werde man das Urteil noch intern auf Details prüfen, aller Voraussicht nach aber akzeptieren. Für die Prüfung bleiben dem Verein nun 24 Stunden Zeit. „Das ist eine sehr empfindliche Strafe. Das trifft uns hart“, sagte FCM-Manager Mario Kallnik der MZ. „Aber wir sind von dem Urteil nicht überrascht.“

Der DFB ahndete vier Vorfälle. Während des Spiels gegen Wehen Wiesbaden am 24. Oktober 2015 hatten Magdeburger Fans im Zuschauerblock Pyrotechnik gezündet. Die Partie musste für mehrere Minuten unterbrochen werden. Im Auswärtsspiel am 31. Oktober bei Dynamo Dresden wurden Leuchtraketen in Richtung der Dresdner Anhänger gefeuert.

Pyro-Show zum Geburtstag

Am schwerwiegendsten dürfte aber der Vorfall vom 21. November wiegen. Im Auswärtsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach gelangten etwa 30 FCM-Fans während des Spiels durch ein offenes Tor in den Innenraum des Stadions. Der Ordnungsdienst wurde attackiert, eine Kamera entwendet. Die Partie musste für fünf Minuten unterbrochen werden. Auch beim Heimspiel am 19. Dezember gegen Mainz 05 II hatten FCM-Fans Pyrotechnik gezündet.

Die Hälfte der Strafe, also 20.000 Euro, kann der Verein für sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Bis zum 31. Juli müsste der FCM dies beim DFB nachweisen. Kallnik bestätigte gestern, dass der Verein dieses Angebot nutzen wird. „Wir sind dem DFB da auch dankbar“, sagte er. Konkret heißt das: Der Verein will das Geld in die Anschaffung von Kamerasystemen und die Sicherheitszertifizierung von Ordnern stecken. Durch Individualschulungen sollen die Ordner des FCM, die den Verein auch auswärts begleiten, besser auf Situationen wie in Großaspach vorbereitet werden.

Teilausschluss hätte Auswirkungen auf Kader-Etat

Auch auf die Kaderplanung hat die Strafe Auswirkungen. „Sollte der Teilausschluss kommen, wäre das eine Strafe im niedrigen sechsstelligen Bereich“, erläutert Kallnik. In der Planung für die nächste Saison würde diese Strafe in den Etat mit eingerechnet werden. Der Verein müsste auf zwei zusätzliche Spieler verzichten.

In der Strafentabelle der dritten Liga führt der FCM mit jetzt 46000 Euro deutlich. Im letzten Jahr hatte der Verein bereits eine Strafe in Höhe von 6000 Euro kassiert. (mz)