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Handball - Dessau-Roßlauer HV Handball - Dessau-Roßlauer HV: Unerklärbarkeit einer Liga

Von christian kattner 11.02.2016, 19:48
Tomas Pavlicek (beim Wurf) erzielte im Hinspiel neun Tore, droht am Sonnabend aber auszufallen.
Tomas Pavlicek (beim Wurf) erzielte im Hinspiel neun Tore, droht am Sonnabend aber auszufallen. Bösener Lizenz

dessau - Das sieglose Schlusslicht HSV Insel Usedom schlägt den SV Anhalt Bernburg, der HSV Hannover feiert einen deutlichen 37:25-Erfolg gegen Schwerin - und zum Abschluss schiebt dann auch noch der TSV Burgdorf II einen 32:20-Sieg gegen Zweitliga-Absteiger Eintracht Hildesheim nach.

Auch wenn es sich bei diesen Ergebnissen um den fünften Spieltag handelt, so steht dieser exemplarisch für den bisherigen Saisonverlauf in der 3. Liga Nord. Kein Spieltag ohne Überraschungen. Fast schon normal wirkte da der damalige 29:25-Erfolg des Dessau-Roßlauer HV gegen den Oranienburger HC. Trainer Uwe Jungandreas war es, der damals auf der anschließenden Pressekonferenz einräumte. „Hinter manche Ergebnisse bin ich noch nicht dahinter gestiegen.“

Viereinhalb Monate liegt das mittlerweile zurück. Zumindest teilweise kann sich Jungandreas die manchmal verwunderlichen Ergebnisse mittlerweile erklären: „Das ist sicher bei den Spielen der zweiten Mannschaften von den Besetzungen abhängig“, sagt er und nennt ein Beispiel: „Richtig konstant guten Handball spielt da im Moment die SG Flensburg-Handewitt II.“

In den vergangenen neun Spielen erzielten die Flensburger nur zweimal nicht mindestens 30 Tore - gegen den Dessau-Roßlauer HV und den Oranienburger HC. Genau diese beiden Mannschaften werden sich am Sonnabend gegenüberstehen. Die Stärken liegen bei beiden Teams in der Abwehr. „Oranienburg hat eine kampfstarke Abwehr, einen sehr robusten Mittelblock“, warnt Jungandreas.

Vor allem in eigener Halle ist der Tabellenelfte schwer zu bezwingen, gewann dort sieben von neun Spielen. Eintracht Hildesheim, der VfL Potsdam oder auch der SC Magdeburg II gehören zu den Teams, die in der MBS-Arena verloren haben. Und nun kommt der Tabellenführer.

Im ersten Vergleich in der Dessauer Anhalt-Arena hatte der DRHV 37 Minuten lang das richtige Erfolgsrezept und lag mit 19:12 in Führung. Dann aber musste der DRHV der hohen Intensität der eigenen offensiven Deckung etwas Tribut zollen. Die Partie wurde noch einmal knapp. Schon damals aber agierte der DRHV in der Schlussphase im Stile einer Spitzenmannschaft und brachte den Sieg nach Hause. Mit neun Treffern hatte Tomas Pavlicek großen Anteil. Sogar elf Tore erzielte der Rechtsaußen am vergangenen Wochenenden beim 36:23-Sieg gegen die Füchse Berlin II. Ausgerechnet jetzt droht Pavlicek aber auszufallen. Der tschechische Antreiber konnte mit einer Erkältung in dieser Woche nicht mittrainieren. Auch sein Landsmann Marek Vanco ist mit Problemen im Oberschenkel nicht im Vollbesitz seine Kräfte, und Tom Hanner musste ebenfalls erkältungsbedingt beim Training passen.

Während Vanco sicherlich die Reise nach Oranienburg antreten wird, stehen hinter den Einsätzen von Tomas Pavlicek und Tom Hanner große Fragezeichen. „Ich hoffen natürlich, dass sie dabei sein werden“, so Jungandreas.

Nicht nur in der Offensive wäre der Ausfall dieser Spieler nur schwer zu kompensieren, denn auch in der offensiven 4-2-Deckung spielten gerade Pavlicek und Vanco im ersten Duell mit dem Oranienburger HC eine entscheidende Rolle. Aber greift ein Trainer überhaupt zweimal auf die selbe Taktik gegen einen Gegner zurück? „Wir werden sehen, wie wir spielen“, will der DRHV-Coach sich nicht in die Karten gucken lassen, „wir sind in der Lage das System zu wechseln - auch innerhalb des Spiels.“ In den letzten beiden Trainingseinheiten soll der Fokus genau auf dieser Variabilität liegen. Vielleicht können die drei erkrankten oder verletzten Spieler ja zumindest die Abschlusseinheit am heutigen Freitag absolvieren. (mz)