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Dessau-Roßlauer HV gewinnt gegen DHK Flensborg Dessau-Roßlauer HV gewinnt gegen DHK Flensborg: Ein abgeklärter Tabellenführer

Von Christian Kattner 18.01.2016, 06:44
Uwe Jungandreas konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft sehr zufrieden sein.
Uwe Jungandreas konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft sehr zufrieden sein. Bösener Lizenz

Flensborg - Immer wieder fand Stefan Pries lobende Worte für die Abwehrarbeit. Vor allem die 6-0-Deckung des Dessau-Roßlauer HV hatte es dem Moderator des Senders Förde-Radio angetan: „Die ist sehr gut, damit haben wir Probleme“, sagte Pries nach knapp 20 Minuten der Liveübertragung des Drittliga-Handballspiels. Pries selbst ist Handballer im Vorruhestand - absolvierte in dieser Saison noch mehrere Spiele für den DHK Flensborg und musste am Samstagabend nicht nur sehen, wie sein Team am Ende mit 25:33 verlor, sondern es auch noch im Internetradio kommentieren.

Duell beginnt ausgeglichen

Das Duell DHK Flensborg gegen den Dessau-Roßlauer HV begann zunächst ausgeglichen. Erst nach gut neun Minuten konnte sich der DRHV erstmals eine Zwei-Tore-Führung erspielen (5:3). Weitere zehn Minuten später lag das Team von Uwe Jungandreas mit 12:5 in Front. „Wir haben sehr stark angefangen und haben dann die Chance, den Vorsprung auf acht Tore zu erhöhen“, so der DRHV-Trainer, „im Gegenzug bekommen wir ein Gegentor und eine Zwei-Minuten-Strafe.“ Jungandreas versuchte mit einer Auszeit wieder etwas Ruhe in das Spiel zu bringen, doch sollte das vor dem Pausenpfiff nicht helfen. „Da haben wir es uns selber ein wenig schwer gemacht“, so der Dessau-Roßlauer Coach.

Stefan Pries gefiel diese kleine Wende im Spiel auf seinem Kommentatorenplatz in der mit 530 gut besuchten Flensburger Idraetshallen natürlich. Der Gesang des mitgereisten ungefähr 30 Mann starken DRHV-Anhangs war während dieser Aufholjagd kaum noch zu hören. Noch vor dem Spiel hatten die DRHV-Fangruppe Zabporters eine Auseinandersetzung mit einer Flensburger Fangruppierung zu überstehen, bei der einige Dessauer Fans auch verletzt wurden und ärztlich versorgt werden mussten. Auf Seiten der DHK Flensborg hatte man davon erfahren und entschuldigte sich für die Vorfälle am Flensburger Bahnhof. Für die waren allerdings nicht die Anhänger der DHK, sondern der SG Flensburg-Handewitt verantwortlich.

Während der SV Anhalt Bernburg am vergangenen Wochenende noch spielfrei hatte, musste mit dem SC Magdeburg II die dritte Mannschaft aus Sachsen-Anhalt in der Staffel Nord antreten. Bei den Füchsen Berlin II behielt der Tabellenzweite in einer hitzigen Schlussphase mit mehreren Zeitstrafen beim 30:29-Sieg knapp die Oberhand.

Für die große Überraschung sorgte der HSV Insel Usedom: Das Schlusslicht gewann mit 31:28 den Tabellendritten Potsdam.

Auf dem Feld geht es hitzig zur Sache

Hitzig ging es am Samstagabend zum Glück nur noch auf dem Feld zur Sache. Dort konnten die Gastgeber bis zur Pause auf 13:14 verkürzen und nutzten dabei vor allem die Überzahlsituationen sehr gut aus. Direkt nach dem Seitenwechsel gelang dem Tabellenfünften sogar der 14:14-Ausgleich, einen Rückstand konnte der DRHV allerdings verhindern. „Eigentlich ist das in so einer Phase sehr schwierig, wir waren ja auch in Unterzahl“, so Jungandreas, „aber wir haben das sehr gut gemacht.“

DRHV tritt souverän auf

Der DRHV trat in der zweiten Halbzeit sehr souverän auf und verfiel nicht in Hektik. Hektisch und unübersichtlich wurde es allerdings in der 37. Minute: Matthias Hinrichsen hatte mit seinem verworfenen Siebenmeter DRHV-Torwart Federico Sincich im Gesicht getroffen - eine Absicht wollte ihm Uwe Jungandreas nicht unterstellen: „Die Rote Karte musste nicht sein.“ Was der DRHV-Trainer aber reklamierte, war der erfolgreiche Nachwurf, der als Tor gegeben wurde. Der Treffer wurde wieder aberkannt und Hinrichsen unter Flensborger Protesten vom Feld gestellt. Der DRHV ließ sich auch in dieser Phase nicht aus der Ruhe bringen, vergrößerte den Vorsprung und lag beim 33:23 sogar mit zehn Toren in Führung. „Dessau hat uns die Grenzen aufgezeigt“, sagte DHK-Trainer Matthias Hahn auf der Pressekonferenz, „zehn gute Minuten reichen nicht aus.“ Stefan Pries hatte zu diesem Zeitpunkt seine Aufgabe als Radiomoderator bereits erledigt und fand vorher noch einmal lobende Worte für die Gäste: „Irgendwie hatte Dessau heute viele gute Lösungen, das war sehr abgeklärt.“ Im Stile eines Tabellenführers. (mz)

DRHV: Döhler, Sincich, Pavlicek (10/4), Donath (4), Vanco (1), Lux (8), Sliwka (3), Pfeiffer (6), Krug, Hoffmann (1), Schmidt, Hüls, Hanner

Stefan Pries (r.) fand im Radio lobende Worte für den DRHV.
Stefan Pries (r.) fand im Radio lobende Worte für den DRHV.
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