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Hinrundenzeugnisse für die HFC-Spieler Hinrundenzeugnisse für die HFC-Spieler: Wer überzeugte, wer enttäuschte?

08.01.2016, 19:17
Mannschaftsfoto des Halleschen FC
Mannschaftsfoto des Halleschen FC Eckehard Schulz Lizenz

Halle (Saale) - Zeugnisausgabe beim Halleschen FC. Nach der besten Hinrunde in der Drittligageschichte des HFC ist die Zeit reif, noch einmal im Rückblick auf die Leistungen der einzelnen Spieler einzugehen. Die MZ hat sich alle Spieler angesehen, die bis zur Winterpause mindestens zehn Mal für die Rot-Weißen aufgelaufen sind und bewertet nach dem altbekannten Schulnotenprinzip.

Zur Erinnerung: Die Note 1 zeichnet eine, auch im ligaweiten Vergleich, überragende Leistung aus, Spieler mit der Note 2 sind Leistungsträger auf ihrer Position. Die Note 3 bezeichnet in unserer Einschätzung eine ordentliche Leistung mit gelegentlichen Schwächephasen, umgekehrt ist es bei der Note 4, die eher überschaubare Leistungen mit vereinzelt guten Leistungen auszeichnet. Stark: Die Note 5 oder gar 6 verdiente sich keiner der Spieler.

Fabian Bredlow, Note 2:
Die MZ schrieb es schon vor einigen Wochen: "Die Entwicklung des 20 Jahre alten Juniorennationalspielers ist beeindruckend. Von den Unruhen, die sein Wechsel aus der RB-Schule nach Halle verursachte, ließ Bredlow sich nicht einschüchtern." Nachdem der Keeper seinen Kollegen Lukas Königshofer spätestens zum Derby gegen den 1. FC Magdeburg endgültig aus dem Tor verdrängte, gab sich Bredlow keine Blöße und hielt seinen Kasten regelmäßig sauber. Acht Mal blieb der HFC dank ihm ohne Gegentor.

Jonas Acquistapace, Note 3,5:
Der Innenverteidiger war die letzte Verpflichtung unter Ex-Trainer Sven Köhler und wurde unter Stefan Böger später zum linken Verteidiger umgeschult. Dort spielte der ehemalige Bochumer solide, mit seltenen Unsicherheiten und einem Jubiläumstor gegen die Stuttgarter Kickers. Es war sein erstes im Profibereich.

Florian Brügmann, Note 3:
Eine schwierige Zeit für den quirligen Linksaußen. Nach dem Trainerwechsel rutschte Brügmann von der Linksverteidigerposition ins Mittelfeld und konnte dort sogar überzeugen. Ein Muskelfaserriss warf ihn im November jedoch zunächst etwas aus der Bahn, ehe er sich zurückkämpfen konnte und in der Rückrunde wieder voll durchstarten wollte. Allerdings verletzte der 24-Jährige sich beim Halplus-Cup am Kreuzband und wird fast die komplette Rückrunde ausfallen.

Stefan Kleineheismann, Note 3:
Der Neuzugang von Rot-Weiß Erfurt hatte unter Sven Köhler, vor allem nach dem Debakel in Magdeburg, seinen Kredit fast verspielt, kam aber nach dem Trainerwechsel umso routinierter zurück. Unter Stefan Böger ist Kleineheismann eine feste Größe in der Innenverteidigung und nach mehreren Experimenten der perfekte Partner für den folgenden Spieler.

Marco Engelhardt, Note 2:
Mit 35 Jahren erlebt Marco Engelhardt beim Halleschen FC seinen zweiten Frühling. Der Innenverteidiger ist ein fester Bestandteil der ersten Mannschaft, verteidigt clever und ist aufgrund seiner Vergangenheit als zentraler Mittelfeldspieler auch für den Spielaufbau aus der Tiefe erste Anspielstation. Trotz seines Alters ist "Engel" ein Spieler, um den viele Vereine den HFC beneiden dürften.

Dominic Rau, Note 3,5:
Der rechte Verteidiger lebt von seinem Einsatz auf der Außenbahn, ist aber kein klassischer Außenverteidiger und hat damit immer wieder kleinere Probleme im Umschaltspiel und in der Spieleröffnung. Defensiv ließ sich Rau allerdings kaum etwas zu Schulden kommen und verdrängte auf der rechten Seite Teamkollege Marcel Baude dauerhaft.

Welche Noten Banovic, Aydemir, Bertram und Diring bekommen haben, lesen Sie auf Seite 2.

Ivica Banovic, Note 3,5:
Allein durch seine Erfahrung ist Ivica Banovic für den Halleschen FC Gold wert. Jedoch lässt die Kraft beim 35-jährigen Kroaten nach, der keinen Hehl daraus macht, dass die laufende Saison womöglich seine letzte sein könnte. Trotzdem offenbart Banovic weiterhin immer wieder geniale Momente und feierte gegen Werder Bremens U23 sogar einen Torerfolg.

Selim Aydemir, Note 3:
Kaum ein Bankspieler hängt sich in seinen Kurzeinsätzen so sehr rein, wie Selim Aydemir. Der Deutsch-Türke ist besonnener geworden, trainiert hart und zeigt auch auf Fehler die richtige Reaktion. Als er eine Trainingseinheit verschlief, ließ er sich ohne Widerworte von Trainer Böger im Straftraining schinden und lud die Mannschaft danach noch als Entschuldigung zu Pizza ein. Zahlreichen versemmelten Chancen gegen Cottbus ließ der tief enttäuschte Mittelfeldspieler keine Worte, sondern ein Tor und ein tolles Spiel gegen Kiel folgen. Tendenz steigend.

Sören Bertram, Note 1:
Ohne Schnörkel - Sören Bertram ist in seinem dritten Jahr beim HFC der absolute Leistungsträger des Teams. Seine acht Tore und sechs Vorlagen bedeuten einen absoluten Topwert in der 3. Liga, Clubs aus der ersten und zweiten Bundesliga sind an ihm interessiert. In der Hinrunde war Bertram immer da, egal wie stark oder schwach sich seine Mitspieler präsentierten. Und selbst wenn nichts mehr ging - notfalls besorgte eine Bertram-Freistoß die Führung. In Halle fallen Weihnachten und Ostern zusammen, wenn Bertram seinen Vertrag verlängert und an der Saale bleibt.

Dorian Diring, Note 2,5:
Der Franzose ist der Spieler mit der steilsten Entwicklungskurve beim HFC. War der Start für den ehemaligen Auener, gelinde gesagt, holprig, so drängte sich Diring vor allem auf der defensiveren Sechser-Position zurück ins Rampenlicht. Er sorgte für sichere Pässe und überraschte mit der Zeit sogar mit schnörkellosem Defensivspiel. Lediglich etwas mehr Torgefahr würde ihm und seinen Leistungen gut zu Buche stehen.

Welche Noten Kruse, Lindenhahn, Pfeffer, Ziegenbein, Furuholm und Osawe bekommen haben, lesen Sie auf Seite 2.

Tim Kruse, Note 4,5:
Der Kapitän ist einer der Verlierer der Hinrunde. Coach Böger ließ dem 32-Jährigen einige Spiele Zeit sich zu zeigen, dann rutschte der Mittelfeldspieler erst aus der Startelf, dann aus dem Kader. Gegen Osnabrück folgte die überraschende Rückkehr, nach dem 0.2 landete Kruse allerdings wieder auf der Bank. Möglicherweise steht der Abschied bevor.

Toni Lindenhahn, Note 3:
In Anbetracht seiner schweren Verletzung in der Vorsaison ist es für das Urgestein des HFC fast schon ein Segen, wieder spielen zu können. Sogar drei Startelfeinsätze standen vor der Winterpause für ihn zu Buche. Lindenhahn ist wie Selim Aydemir gereift und kämpft um seinen Platz im Team - und einen neuen Vertrag. Legt der 25-Jährige in der Rückrunde noch eine Schippe drauf, sollte es mit einem neuen Arbeitspapier klappen.

Sascha Pfeffer, Note 3,5:
Wann immer der 29-Jährige auf dem Feld steht, gibt er Gas. Dabei zeichnet Pfeffer aus, dass er ein relativ einfacher Spieler ist. Kein Übersteiger zu viel, kein Dribbling zu lang, der Flügelspieler weiß, was er auf dem Feld zu tun hat und ist deswegen auch der perfekte "Feuerwehrmann" auf dem Feld. Wann immer er gebraucht wird, ist er da. Leider ist diese Stärke zugleich auch ein Schwachpunkt. Pfeffers Spiel wirkt vereinzelt eindimensional, es fehlt die Kreativität eines Aydemir oder eines Bertram.

Björn Ziegenbein, Note 4:
Zahlreiche Verletzungen haben "Zieges" Karriere immer wieder zurückgeworfen und auch beim HFC läuft es weiterhin nur schleppend für den Mittelfeldspieler. Trainer Böger ließ Ziegenbein drei Spiele starten, in keinem der drei ging der HFC mit einem Sieg vom Platz und vor allem beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers verpasste es der 29-Jährige, seiner Mannschaft mit einer verwandelten Riesenchance den Sieg zu sichern. Auch sein Vertrag läuft aus, bisher geht die Tendenz eher in Richtung Trennung.

Timo Furuholm, Note 3:
Der Finne war der große Pechvogel des HFC. Unter Stefan Böger ordnete sich Furuholm seinen Sturmkollegen Bertram und Osawe unter, spielte teilweise sogar den defensiven Wasserträger für die beiden und beschwerte sich zu keiner Sekunde darüber. Der finnische Vulkan ist ruhiger geworden, stellt sich nun komplett in den Dienst der Mannschaft. Umso schwerer wiegt sein Verlust. Seit Oktober laboriert Furuholm mit einer hartnäckigen Schambeinentzündung, wird auch zum Rückrundenauftakt fehlen. Rückkehr bisher ungewiss.

Osayamen Osawe, Note 1,5:
Der einzige Brite der 3. Liga erlebte in der laufenden Hinrunde seinen endgültigen Durchbruch und traf neun Mal das gegnerische Tor. Wie Bertram ist Osawe ein Spieler, um den die Liga den HFC beneidet. Lediglich in den Partien vor der Winterpause fielen die Leistungen des jungen Stürmers etwas überschaubarer aus. (mz)

Fabian Bredlow
Fabian Bredlow
Eckehard Schulz Lizenz
Jonas Acquistapace (am Boden) hinterließ gestern im Training einen starken Eindruck.
Jonas Acquistapace (am Boden) hinterließ gestern im Training einen starken Eindruck.
Eckehard Schulz Lizenz
Florian Brügmann kann auch perfekt zu Kopfbällen hochsteigen.
Florian Brügmann kann auch perfekt zu Kopfbällen hochsteigen.
Schulz Lizenz
Stefan Kleineheismann (Nr. 13) versucht den Ball über die Linie zu stochern. Doch Kiels Keeper hält.
Stefan Kleineheismann (Nr. 13) versucht den Ball über die Linie zu stochern. Doch Kiels Keeper hält.
Schulz Lizenz
HFC-Abwehrspieler Marco Engelhardt
HFC-Abwehrspieler Marco Engelhardt
Eckehard Schulz Lizenz
Trainer Stefan Böger gibt Dominic Rau Anweisungen.
Trainer Stefan Böger gibt Dominic Rau Anweisungen.
Jan Hübner Lizenz
Ivica Banovic steigt im Kopfballduell höher als der Kieler Schnellhardt.
Ivica Banovic steigt im Kopfballduell höher als der Kieler Schnellhardt.
imago/objectivo Lizenz
Selim Aydemir
Selim Aydemir
Schulz Lizenz
HFC-Mittelfeldspieler Sören Bertram jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Hansa Rostock.
HFC-Mittelfeldspieler Sören Bertram jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Hansa Rostock.
Archiv/Eckehard Schulz Lizenz
Dorian Diring (l.) bei der Ballannahme vor Rostocks Mittelfeldspieler Tobias Jänicke (r.).
Dorian Diring (l.) bei der Ballannahme vor Rostocks Mittelfeldspieler Tobias Jänicke (r.).
Eckehard Schulz Lizenz
Björn Ziegenbein im Spiel gegen Fortuna Köln
Björn Ziegenbein im Spiel gegen Fortuna Köln
Eckehard Schulz Lizenz
Tim Kruse
Tim Kruse
Schulz Lizenz
HFC-Mittelfeldspieler Toni Lindenhahn (l.) mit einem Distanzschuss gegen Rostocks Mittelfeldspieler Tobias Jänicke.
HFC-Mittelfeldspieler Toni Lindenhahn (l.) mit einem Distanzschuss gegen Rostocks Mittelfeldspieler Tobias Jänicke.
Eckehard Schulz Lizenz
HFC-Mittelfeldspieler Sascha Pfeffer (l.) bei der Ballannahme vor Stuttgarts Abwehrspieler Phillipp Mwene
HFC-Mittelfeldspieler Sascha Pfeffer (l.) bei der Ballannahme vor Stuttgarts Abwehrspieler Phillipp Mwene
Eckehard Schulz Lizenz
Timo Furuholm bejubelt ein Tor.
Timo Furuholm bejubelt ein Tor.
Röhrig Lizenz
Osayamen Osawe, der hier den Cottbuser Manuel Zeitz überspringt, ist im Trainingslager dabei.
Osayamen Osawe, der hier den Cottbuser Manuel Zeitz überspringt, ist im Trainingslager dabei.
Schulz Lizenz