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Weniger freie Haftplätze Weniger freie Haftplätze: Künftig nur noch drei Gefängnisse in Sachsen-Anhalt

24.01.2016, 07:51

Magdeburg - Mit der Schließung des Gefängnisses in Dessau-Roßlau sind Sachsen-Anhalts Gefängnisse deutlich besser ausgelastet. Vor der Schließung waren gut 75 Prozent der Haftplätze im Land belegt gewesen, zum Jahresende waren es wieder 80 Prozent, wie das Justizministerium auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg mitteilte. Zum Jahresende saßen 1573 Frauen und Männer ein, insgesamt gab es 1951 Plätze. Im Jahresdurchschnitt waren es 1676 Gefangene. Das Justizministerium geht davon aus, dass sich der Trend zu sinkenden Häftlingszahlen kurz- bis mittelfristig nicht fortsetzt.

Schließung mehrerer Strafanstalten

In den vergangenen Jahren hatte es immer weniger Häftlinge gegeben. Das Land hatte schon die Strafanstalten in Stendal, Halberstadt, Naumburg und Magdeburg geschlossen. Außerdem setzt das Land auf bessere Therapie- und Behandlungsangebote.

Künftig soll es in Sachsen-Anhalt nur noch drei Gefängnisse geben: in Burg (Jerichower Land), Raßnitz (Saalekreis) und Halle.

Roter Ochse soll geschlossen werden

Das Land plant nun, den Standort Wilhelm-Busch-Straße in Halle zu erweitern, damit der Rote Ochse und das Gefängnis Volkstedt auch noch geschlossen werden können. Der Entwurf für den Bebauungsplan soll Ende dieses Monats im Stadtrat Halle behandelt und im März öffentlich ausgelegt werden. Ab Sommer 2016 könnte laut Justizministerium Planreife vorliegen.

Zauneidechsen müssen umgesiedelt werden

Eine Hürde für den Bau gibt es laut Justizministerium quasi außerplanmäßig: Es wurden auf dem Areal Zauneidechsen gefunden, die vor Beginn der Bauarbeiten umgesiedelt werden müssen. Sie benötigen ein neues Areal mit ausreichend Versteckmöglichkeiten und Eiablageplätzen. Zauneidechsen zählen in Sachsen-Anhalt laut Umweltministerium zu den gefährdeten Arten. „Der Baubeginn innerhalb der Anstalt ist ab dem Jahr 2017 und der bezugsfertige Ausbau der neuen Hafthäuser für das Jahr 2020 geplant“, hieß es. (dpa)