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Landfriedensbruch in Oschersleben Landfriedensbruch in Oschersleben: Angriff aus dem Hinterhalt

17.01.2016, 10:37
Die Notfallaufnahme eines Krankenhauses
Die Notfallaufnahme eines Krankenhauses Archiv/dpa Lizenz

Oschersleben - Eine bis zu 25 Mann starke Gruppe vermummter mutmaßlicher Linksautonomer hat am Samstagnachmittag eine zehnköpfige Gruppe Rechter auf dem Bahnhof in Oschersleben angegriffen. Wie die Polizeidirektion in Magdeburg am Sonntagmorgen mitteilte, seien vier Menschen mit Eisenstangen, Baseballschlägern und Holzlatten angegriffen worden. Ein 34 Jahre alter Mann habe dabei schwerste Kopfverletzungen erlitten und musste anschließend notoperiert werden.

Der Angriff in Oschersleben stand nach Angaben der Polizei im Zusammenhang mit dem Straßenfest „Meile der Demokratie“ am Samstag in Magdeburg, das anlässlich des 71. Jahrestages der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg stattfand. Die in Oschersleben angegriffene zehnköpfige rechte Gruppe war nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen auf der Rückfahrt aus Magdeburg.

Als die Gruppe den Zug verließ, sei sie von 20 bis 25 vermummten schwarz Gekleideten unvermittelt angegriffen worden. Sechs Menschen konnten flüchten, vier seien mit diversen Schlagwerkzeugen attackiert worden. Nach dem Angriff seien die Täter zu Fuß über die Gleise Richtung Lüneburger Straße geflüchtet.

Zeugen berichteten der Polizei, dass die Angreifer ihren Opfern hinter einem Gebäude am Bahnhof aufgelauert hätten und nach Abfahrt der Regionalbahn gezielt auf ihre Opfer zugegangen seien. Neben dem 34-jährigen schwer am Kopf verletzten Mann seien drei weitere Menschen zwischen 25 und 33 Jahren mit zum Teil erheblichen, jedoch nicht lebensbedrohlichen Verletzungen ebenfalls ins Krankenhaus gebracht worden.

Wegen des Erscheinungsbilds sowie aufgrund von Äußerungen der Angreifer geht die Polizei davon aus, dass es sich um Angehörige der linksautonomen Szene handelt. Zeugen und Opfer beschrieben die Angreifer wie folgt: 25 bis 30 Jahre alt, kräftig gebaut und rund 1,80 Meter groß.

Das ermittelnde Sachgebiet Polizeilicher Staatsschutz des Polizeireviers Börde sucht nun nach Zeugen. Wer vor dem Angriff Menschen beobachtet hat, auf die die Personenbeschreibungen zutreffen, kann sich an das Polizeirevier Börde unter der Telefonnummer 03904/478-0 wenden. (mz/wsl)

Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes an einer Unfallstelle.
Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes an einer Unfallstelle.
DPA/Symbol Lizenz