1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Jubiläum der Mitteldeutschen Zeitung: Jubiläum der Mitteldeutschen Zeitung: MZ weiht Newsroom ein

Jubiläum der Mitteldeutschen Zeitung Jubiläum der Mitteldeutschen Zeitung: MZ weiht Newsroom ein

Von Christian Schafmeister 15.01.2016, 11:52
Hartmut Augustin und Reiner Haseloff im Gespräch.
Hartmut Augustin und Reiner Haseloff im Gespräch. Andreas Stedler Lizenz

Halle (Saale) - Wer sich neue Ziele setzt und die erreichen will, muss von Zeit zu Zeit auch alte Strukturen aufbrechen. Und genau das ist in Halle in den vergangenen Monaten passiert! Dabei wurden seit Oktober 2015 nicht nur viele Wände im Medienhaus in der Delitzscher Straße eingerissen, zahlreiche neue Leitungen verlegt und moderne Technik installiert. Vor allem wurde der Arbeitsprozess umgekrempelt. Ziel ist die noch engere Verschmelzung der drei Kanäle Digital, Print und TV. Entscheidender Baustein dafür ist der neue Newsroom, der am Freitag feierlich eröffnet wurde und aus dem fast rund um die Uhr berichtet wird.

„Das ist echter Zukunftsjournalismus, hier kann man sehr viel bewegen“, erklärte Isabella Neven DuMont, Herausgeberin der Mitteldeutschen Zeitung und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der DuMont Mediengruppe. Auch Dr. Christoph Bauer, Vorstandsvorsitzender der Mediengruppe, zeigte sich bei einem Empfang vor zahlreichen Gästen und Mitarbeitern mehr als angetan. „Die Mitteldeutsche Zeitung war schon immer eine Perle. Ein großes Kompliment, für das, was hier geschaffen wurde“, sagte er mit Blick auf den Newsroom, der aus seiner Sicht Maßstäbe setzte. Das Projekt sei nicht nur eine „Referenz für die Mediengruppe, sondern für ganz Deutschland“. Ähnlich äußerte sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). „Ich war schon in vielen großen Redaktionen, doch etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gesehen.“

Unter dem Motto „Willkommen auf 550 Quadratmetern Zukunft“ arbeiten bereits seit Ende Dezember 2015 Print- und Digital-Producer unter Führung der Chefredaktion und der Chefs vom Dienst im Newsroom an den digitalen und gedruckten Inhalten der Mediengruppe. Doch nicht nur das: Der Sender TV Halle produziert dort in einem neuen Fernseh- und Tonstudio sein gesamtes Programm. Und am Regiodesk Halle werden die vier Print- und Digitalausgaben für Halle, Merseburg, Weißenfels und Zeitz erstellt.

Der neue Newsroom ist damit das Herzstück und das Symbol der Digitalen Transformation, also der Neuausrichtung der Mediengruppe. „Mit dem Newsroom haben wir dabei schon einen riesigen Schritt gemacht“, sagte Tilo Schelsky, Geschäftsführer der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung. Maßgabe für alle Akteure ist ein noch schnellerer Informationsaustausch und ein noch besser abgestimmtes Angebot von Digital, Print und TV.

Blickfang im Newsroom ist eine Mediawand, die aus neun einzelnen Bildschirmen besteht und unter anderem für die Analyse des eigenen Angebotes genutzt wird. So können alle Kollegen sofort erkennen, welche Themen auf der Webseite mz-web.de besonders häufig geklickt werden - und darauf entsprechend reagieren. Auf der Mediawand laufen aber auch die Webseiten der Konkurrenz und ein Newsticker, der die Kollegen stets auf dem Laufenden hält - etwa mit aktuellen Eilmeldungen.
Mit dem Start des Newsrooms ist die Digitale Transformation jedoch noch nicht abgeschlossen, sondern soll noch weiter ausgebaut werden. Schon heute arbeiten dort Kollegen in den Bereichen Grafik und Social Media. In Zukunft sollen sich dort neue Mitarbeiter mit Themen wie etwa Datenjournalismus und Suchmaschinenoptierung beschäftigen, um das Angebot für die Nutzer, Follower, Fans und Leser noch weiter zu verbessern.

Doch schon heute laufen im Newsroom alle Fäden zusammen. Von hier aus halten die Kollegen engen Kontakt zur Hauptstadtredaktion in Berlin, aber auch zum Magdeburger Landesbüro und den MZ-Lokalausgaben von Zeitz bis Quedlinburg und von Jessen bis Sangerhausen. Dabei wird bereits am späten Nachmittag besprochen, welche Themen und Termine am folgenden Tag besonders wichtig sind und wie das Angebot für Digital und Print aussehen soll - für Chefredakteur Hartmut Augustin ist das fast die wichtigste Veränderung. „Früher war die Arbeit immer nur auf den Redaktionsschluss am Abend ausgerichtet. Das aber funktioniert heute nicht mehr.“

In Telefonkonferenzen am Morgen wird die Planung dann noch einmal verfeinert. Doch natürlich sind die Kollegen von Print, Digital und TV in der Lage, jederzeit auch auf neue Themen und Entwicklungen zu reagieren und das Angebot schnell zu aktualisieren. „Wir bespielen dabei alle Kanäle, hier findet trimediale Redaktionsarbeit also wirklich schon jeden Tag statt“, sagte Ralf Schietrumpf, Geschäftsführer und Redaktionsleiter von TV Halle. Für ihn und seine Kollegen hat der Newsroom eine ganz besondere Bedeutung, schließlich ist er genau dort entstanden, wo früher die beengten Räumlichkeiten des Senders waren. „Für uns ist das also eine Reise zurück in die Zukunft.“ (mz)