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VC Bitterfeld-Wolfen VC Bitterfeld-Wolfen: Alltag kehrt zurück

Von christian kattner 08.01.2016, 20:12
Der VC Bitterfeld-Wolfen wird am Sonntag mit einem Heimspiel in das neue Jahr starten.
Der VC Bitterfeld-Wolfen wird am Sonntag mit einem Heimspiel in das neue Jahr starten. Bösener Lizenz

bitterfeld - Den Weg nach Bitterfeld hatte Karl Kaden gar nicht erst eingeschlagen. Mit dem eigenen Auto war der Trainer des VC Bitterfeld-Wolfen am 19. Dezember zum Punktspiel nach Delbrück gefahren, um nach dem 3:1-Sieg direkt den Weg in Richtung Heimat einzuschlagen. Kurz vor Weihnachten verschwand dann auch das Handy in der Schublade. „Meine Frau hatte zwischendurch mal draufgeschaut“, erzählt Karl Kaden. Sie erblickte mehr als 100 Whatsapp-Nachrichten und ebenso viele E-Mails.

Doch bis zu Beginn des neuen Jahres war vom Trainer des VC Bitterfeld-Wolfen - bis auf eine weihnachtliche Nachricht bei Facebook - nichts zu hören oder zu lesen. „Ich wollte den Personen meine volle Aufmerksamkeit schenken, die sie sonst im ganzen Jahr so nicht bekommen“, sagt Karl Kaden. Die Familie stand rund um Weihnachten also im Vordergrund, der Volleyball rückte in das zweite Glied. Auch zu seinen Spielern pflegte er keinen Kontakt. „Ich hatte sie vorher noch animiert, dass sie etwas über die Feiertage tun, aber sie sollten auch Ruhe finden“, so Kaden. Einen Kraftplan hatten die Spieler schon vor der Saison erhalten. Daneben waren etwa Christopher Harpke, René Menzel oder Chris Warsawski beim Indoor-Beachvolleyball aktiv.

Seit Montag befindet sich das Team nun wieder im Training. Der Trainer ist mittlerweile auch wieder in der Bitterfeld-Wolfen, hat den eigenen Akku aufgeladen und auch die E-Mails sowie Teile der Whatsapp-Nachrichten beantwortet. Der Alltag hält wieder Einzug in das Leben beim VC Bitterfeld-Wolfen. Und dazu gehört in erster Linie auch der Punktspielbetrieb in der 2. Bundesliga. Bereits am Sonntag wird der Tabellenzweite erstmals wieder ernsthaft gefordert sein, trifft um 16 Uhr in der Sporthalle Wolfen-Krondorf auf den VV Humann Essen. Der Tabellenvierte hat sich in der Hinrunde der Staffel Nord weitestgehend unter dem Radar bewegt und sich deshalb fast unbemerkt zu acht Saisonsiegen gespielt. „Die waren schon gegen uns nicht so schlecht“, erinnert sich Karl Kaden, „nach unserem Sieg hatte ich gesagt, dass Essen oben dabei sein kann.“

Mit 3:1 hatte der VC Bitterfeld-Wolfen die Partie in Essen vermeintlich souverän gewonnen. In der Summe aller erzielten Punkte endete die Partie allerdings mit einem 91:91-Unentschieden. Das lag vor allem am deutlichen Ausgang des dritten Satzes. Mit einer 2:0-Führung im Rücken gab der VC diesen Abschnitt deutlich mit 16:25 ab, um sich dann aber im vierten Durchgang wieder zu steigern und die Partie zu gewinnen. „Essen hat eine gute Mannschaft mit jungen Spielern, die sich nie aufgeben“, sagt Karl Kaden.

Am Montag und Dienstag hatte er in Vorbereitung auf diese Partie deshalb auch jeweils zweimal pro Tag trainieren lassen. Schließlich hat der VC Bitterfeld-Wolfen, der auch in dieser Saison am Vorlizenzierungsverfahren zur 1. Bundesliga teilnimmt, noch Chancen auf den Meistertitel. Nur zwei Punkte beträgt der Rückstand auf Solingen. „Es kommt darauf an, wer von uns beiden am meisten liegen lässt“, sagt Karl Kaden und hofft, dass das nicht sein Team wird. (mz)