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Fußball Fußball: Gastgeber FC Hettstedt scheitert erst im Finale

Von Detlef Liedmann und Daniel Selent 10.01.2016, 16:59
Goßörner vor zwei Wochen eggen Eisdorf.
Goßörner vor zwei Wochen eggen Eisdorf. Liedmann Lizenz

Hettstedt - Wenn in der Halle Fußball gespielt wird, sind immer Überraschungen drin. So auch am Sonnabend in Hettstedt. Denn Gastgeber FC, Spitzenreiter der 2. Kreisklasse Nordost, schaffte es bis ins Finale gegen die vier Klassen höher spielenden Rot-Weißen aus Großörner (Landesklasse 4) und mussten sich nur knapp mit 0:1 geschlagen. Durch ein Tor von Chris Gauk gewann Großörner und sicherte sich den Pokal des Hettstedter Bürgermeisters Danny Kavalier.

„Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und vor allem kämpferisch überzeugt“, freute sich Trainer Ulrich Kasper, auf der Bank assistiert von Manfred Göse, am Sonnabend. Auch Vereinschef Bernd Kühne zeigte sich zufrieden. Und das nicht nur wegen der Finalteilnahme, sondern auch der 250 Zuschauer auf den Rängen. „Besser hätte es kaum laufen können“, sagte er. Und auf die Frage, das wievielte Turnier um den Pokal des Bürgermeisters denn am Sonnabend gespielt wurde, antwortete er: „Das erste.“ Zwar hat es zuvor schon 38 Auflagen gegeben, doch nach der Insolvenz des FSV Hettstedt und mit der Gründung des FC Hettstedt hat in der Wipperstadt offenbar fußballerisch eine neue Zeitrechnung begonnen. Dabei hat es auch in der Vergangenheit immer wieder Überraschungen gegeben. So 1997 den Sieg der A-Junioren des FSV Hettstedt, die für den wegen schlechter Straßenverhältnisse nicht angereisten SC Vöhringen eingesprungen waren und die eigene Männermannschaft im Finale bezwang. „Dafür haben wir am anderen Tag bei der Hallenkreismeisterschaft grottenschlecht gespielt“, erinnerte sich der damalige Trainer Roland Gabrowitsch bei einem Gespräch.

Turnier voller Überraschungen

Und auch dieses Jahr war schnell klar, dass das Turnier nicht ohne Überraschungen über den Boden der Drushba-Halle gehen würde. Unter anderem lief Kreisoberligist Bräunrode den Rot-Weißen aus Großörner in der Gruppe B den Rang als Sieger ab. In der Staffel A setzte sich Eisdorfs Zweite aus der Saalkreisliga vor Hettstedt an die Spitze. Sandersleben, Biesenrode, Walbeck und Harkerode spielten dagegen nur Nebenrollen. Richtig haarig wurde es im ersten Halbfinalspiel, das Großörner letztlich 2:0 gegen Eisdorfs Zweite gewann. „Ich weiß gar nicht, warum es da so zur Sache gegangen ist. Es geht doch nur um einen Pokal“, so Gabrowitsch. „Vielleicht hat es was damit zu tun, dass Großörner das Punktspiel zu Hause gegen Eisdorf verloren hat“, mutmaßte ein Besucher. Im zweiten Halbfinalspiel triumphierte der FC Hettstedt mit 1:0 gegen den SV Bräunrode. Schon nach zwei Minuten hatte Peter Knüpfer getroffen. Mit Knüpfer, im Sommer noch bei Aufbau Eisleben im Gespräch gewesen, bis dato aber offenbar vereinslos, meldeten die Hettstedter ihren ersten Neuzugang in der Winterpause. Auch der Syrer Hussein Alkabib darf ab sofort für den FCH offiziell auflaufen.

Zeitstrafen für Streithähne

Schlüsselszene im Finale zwischen Großörner und Hettstedt war eine Rangelei in der zwölften Minute nach Foul an Peter Knüpfer. Der Schiedsrichter ahndete das mit Zeitstrafen gegen die Streithähne. Den freiwerdenden Raum nutzte Chris Gauk zum entscheidenden Treffer. Das Spiel um Platz drei gewann Eisdorfs Zweite gegen Bräunrode mit 2:1. Die Saalekreisler stellten auch den besten Torschützen. Steffen Zühlke hat am Sonnabend viermal getroffen. Der beste Torwart wurde durch die Vertreter der beteiligten Mannschaften gewählt. Jens Conrad von der SG Biesenrode Piskaborn nahm die Auszeichnung entgegen. Die Biesenröder hätten in der Vorrunde dem FC Hettstedt fast die Tour vermasselt. Doch am Ende hatte sich der FCH knapp mit 1:0 durchgesetzt und war schließlich bis ins Finale marschiert. Erst Favorit Großörner konnte die Hettstedter da stoppen. (mz)