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RB Leipzig: Trainingslager in Belek RB Leipzig: Trainingslager in Belek: Touré Janelt Fechner - So behaupten sich die Talente im RBL-Camp

Von Ullrich Kroemer 20.01.2016, 11:18
Wir sind jung, wir sind stark: Vitaly Janelt, Idrissa Touré und Gino Fechner in Belek (von links)
Wir sind jung, wir sind stark: Vitaly Janelt, Idrissa Touré und Gino Fechner in Belek (von links) Gepa Lizenz

Leipzig - Als an diesem Dienstag im Trainingslager das vereinsinterne Duell zwischen U23 und U19 von RB Leipzig stieg (Endstand: 5:1), waren sie nur Tribünengäste. Die A-Jugendlichen Idrissa Touré, Vitaly Janelt und Gino Fechner durften ihren Kollegen nur zuschauen, statt selbst mitzuspielen. Ausnahmsweise war das hochveranlagte Trio aus dem RB-Nachwuchs darüber nicht sonderlich traurig. Schließlich dürfen die A-Junioren die komplette Vorbereitung im türkischen Belek mit den Profis aus der 2. Liga absolvieren.

„Als ich erfahren habe, dass ich mitfahren darf, war das nur Freude”, berichtet Idrissa Touré mit leuchtenden Augen. „Ich habe gleich meine Eltern angerufen und ihnen die von der Nachricht erzählt. Die haben sich mit mir gefreut.” Der gebürtige Berliner mit guineischen Wurzeln ist wie sein Kollege Vitaly Janelt 17 Jahre alt. Gino Fechner ist bereits 18. Noch lernt Fechner für sein Abitur; Janelt und Touré absolvieren eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Doch natürlich träumen alle drei von einer Karriere bei den Profis von Rasenballsport. „Natürlich”, sagt Fechner, „deswegen sind wir doch hier.”

Zwar ist die Distanz zwischen den etablierten Zweitliga-Spielern und den Nachwuchskickern noch zu spüren. Doch das Trio fühlt sich im Team gut aufgenommen. „Zu manchen ist das Verhältnis schon etwas lockerer”, sagt der Hamburger Vitaly Janelt, „an manche muss man sich erst herantasten. Aber das kommt mit der Zeit, wir sind ja noch eine Woche hier.” Respekt habe er vor den etablierten Spielern, „aber ein Tor kann ich sie deswegen nicht schießen lassen. Ich haue mich rein, habe keine Angst, will alles geben”, sagt der defensive Mittelfeldspieler.

Vor allem Profi Stefan Ilsanker, der das Mediengespräch der Talente wie ein Mentor beobachtet, aber auch Kapitän Dominik Kaiser oder Yussuf Poulsen nehmen sich der A-Junioren an. So absolvierte Ilsanker etwa mit Touré nach dem Training eine Extra-Einheit. „Heute ich mit Ilsanker an meinem schwachen Fuß gearbeitet. Er hat mir ein paar Tipps gegeben, wie ich den Ball treffen muss”, berichtet Touré.

Auf dem Platz vermittelt Touré den coolsten, selbstbewusstesten, dynamischsten und passsichersten Eindruck. Im Vormittagstraining am Dienstag etwa behauptete sich der Youngster robust gegen Emil Forsberg. Der offensive Mittelfeldspieler – Vorbild Paul Pogba –¬ sagt: „Physisch ist das bei den Profis etwas ganz anderes, da geht es viel härter zur Sache als im Nachwuchsfußball. Alles geht viel schneller, Tempo und Qualität sind höher. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.” Touré hat das Fußballspielen ebenso wie die Boateng-Brüder in einem der berühmten „Käfige” im Berliner Wedding gelernt. Als jüngstes von fünf Geschwistern hat er früh gelernt, sich zu behaupten. „Als ich klein war, durfte ich mit meinen älteren Brüdern mitkicken”, erzählt er. „Wenn man sich da gegen Größere und Ältere durchsetzten muss, nimmt man schon was mit.” Später wurde sein Talent beim SC Charlottenburg und bei TeBe Berlin geschult, bis er im Januar 2015 nach Leipzig wechselte.

Für den Traum vom Profifußball müssen die Teenies freilich jede Menge Entbehrungen in Kauf nehmen. So müssen sie etwa streng auf ihre Ernährung achten und in der Regel 21.30 Uhr in der RB-Akademie am Cottaweg sein. „Am schlimmsten ist das Essen. Auf die Ernährung zu achten, ist schwer”, sagt Vitaly Janelt. Doch für den Traum von der Bundesliga bringen er und seine Kumpels diese Opfer. „Wir sind noch U19-Spieler, wollen uns aber schon an den Profis orientieren”, sagt Janelt klar. „Mein Ziel ist es, in der nächsten Saison durchgängig bei den Profis zu trainieren und entweder bei der U19 oder U23 zu spielen.” Übrigens: Statt beim internen Testspiel stehen die Drei womöglich beim Test der Zweitligaprofis gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen an diesem Mittwoch im Aufgebot. Glänzende Perspektiven für Idrissa Touré, Vitaly Janelt und Gino Fechner also.

Beachsoccer: Die RB-Youngster posen am Strand für die Fotografen
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