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Ortsdurchfahrt Alte Leipziger Straße Ortsdurchfahrt Alte Leipziger Straße: Freie Fahrt in Kötzschau

Von Melain van Alst 15.01.2016, 18:26
Die Ortsdurchfahrt Alte Leipziger Straße in Kötzschau ist wieder frei.
Die Ortsdurchfahrt Alte Leipziger Straße in Kötzschau ist wieder frei. Peter Wölk Lizenz

Kötzschau - Die Alte Leipziger Straße in Kötzschau erstrahlt in neuem Glanz. Das Großprojekt ist nach etwas mehr als vier Jahren Bauzeit und drei Bauabschnitten seit Freitagnachmittag wieder für den Verkehr freigegeben und die Umleitung aufgehoben. Sichtlich erfreut zeigte sich Kötzschaus Ortsbürgermeister Wolfgang Weise. „Mir ist über die Zeit schon das ein oder andere graue Haar gewachsen“, sagte er. Aber mit der neuen Straße geht ein langgehegter Wunsch in Erfüllung.

Bäcker hatte es besonders schwer

Nicht immer ganz einfach seien die Bauarbeiten gewesen, sagte Weise bei der Eröffnung der Straße im Beisein vieler Anwohner. Besonders schwer sei es für Bäcker Eberhardt gewesen. Sein Geschäft liegt direkt an der Straße. Die Laufkundschaft blieb aus, Autos konnten die Straße nicht mehr passieren oder gar halten. „Ich habe schon Umsatzeinbußen von 30 Prozent gehabt“, sagt Inhaber Nico Eberhardt. Und nicht nur das: Im Oktober vergangenen Jahres sei der Regen so schlimm gewesen, dass man viele eingebrachten Baustoffe wieder auswechseln musste. Magerbeton musste aufgebracht werden, um dem Ganzen wieder Stabilität zu geben, erklärte Weise.

Schon 2011 begannen die Arbeiten an der Straße. Damals wurde zwischen August und Dezember der Gehweg auf einer Länge von 315 Metern ausgebaut und die Straßenbeleuchtung erneuert. Darauf folgte eine zweijährige Bauphase von 2012 bis 2014 in der ebenfalls die Gehwege und Beleuchtung auf weiteren 750 Metern im Fokus standen. Die eigentliche Straße wurde dann im August 2015 angefasst. Die Fahrbahn wurde ausgebaut, die Oberfläche zwischen Kötzschau und Schladebach saniert. An den Maßnahmen haben sich finanziell die Stadt Leuna, das Land, der Energieversorger EnivaM und der ZWA Bad Dürrenberg beteiligt. Letzterer hat zwischen Bahnhofstraße und Kreuzung Schkeuditzer Straße die Trinkwasserleitung auf 332 Metern erneuert. ZWA-Chefin Johanna Michaelis erinnerte sich noch, dass jedes Jahr im Winter die Leitung eingefroren war. „Man konnte schon auf die Anrufe warten, wenn die Temperaturen draußen sanken“, sagte sie am Freitag. Die Leitung lag einfach nicht tief genug im Erdreich.

Stadt streckt Kosten vor

Die Gesamtkosten hat die Stadt vorgestreckt, berichtete Leunas Bürgermeisterin Dietlind Hagenau (parteilos). Abzüglich der Fördermittel soll die Stadt noch in diesem Jahre die Rückzahlung erhalten. Nachdem die Straße nun „schön glatt“ ist, wie Hagenau sagte, soll nun auch ab dem Frühjahr die Umleitung der B 181 durch den Ort führen. Denn beginnen die Arbeiten an der Bundesstraße. Gedankt wurde den Anwohner auch für die unendliche Geduld, die man bei einem solchen Projekt brauche. Und auch wenn dann der Verkehr im Ort wieder zunimmt. So ganz glücklich ist Bäcker Eberhardt am Ende doch nicht. „Früher konnte man auf dem Gehweg vor unserem Laden parken. Und eigentlich sollten auch die Borten abgesenkt werden“, sagte er. Schließlich sei genug Platz auf dem Gehweg. Auch eine kleine Haltebucht für die Kunden hätte er sich vorstellen können, doch auch die kam nicht. „Aber es wird dieses Jahre bestimmt wieder besser“, sagte seine Frau Kathrin Eberhardt. (mz)