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Indien, Hawaii Indien, Hawaii: In diesen Ländern regnet es noch mehr als bei uns

11.01.2016, 14:20
Das indische Dorf Cherrapunji im Nordosten des Landes gilt als regenreichster Ort der Welt. Auch dieser Rekord zieht Touristen an.
Das indische Dorf Cherrapunji im Nordosten des Landes gilt als regenreichster Ort der Welt. Auch dieser Rekord zieht Touristen an. EPA

Sie haben den Dauerregen in Deutschland satt? Dann trösten Sie sich: Zwar regnet es hierzulande nicht überall gleich viel, doch insgesamt deutlich weniger als in anderen Ländern dieser Erde. 700 bis 800 Millimeter beträgt der mittlere Jahresniederschlag in Deutschland. (Ein Millimeter entspricht einem Liter pro Quadratmeter.)

Im Vergleich: Spitzenreiter Cherrapunji in Nordindien kriegt jährlich knapp 12.000 Millimeter Regen ab. Welche Orte zu den niederschlagsreichsten der Welt gehören, hat uns Experte Udo Schneider vom Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie in Offenbach verraten.

Indien

Das 10.000-Einwohner-Dorf Cherrapunji im Nordosten Indiens gilt als regenreichster Ort der Welt. In einem Jahr fallen dort rund 11.786 Millimeter Niederschlag. Cherrapunji liegt im Gebirge, an den Ausläufern des Himalayas: Im Sommer sammeln sich die feuchtwarmen Wolken des Monsuns an den Bergen und regnen dort ab.

Kolumbien

Im Westen Kolumbiens regnet es das ganze Jahr über viel. In der Stadt Quibdó zum Beispiel fallen durchschnittlich 8051 Millimeter im Jahr. Der Ort befindet sich nahe am Äquator, also mitten in den Tropen. Das feuchtwarme Klima führt dazu, dass es fast jeden Tag für mehrere Stunden heftig regnet. Dagegen gibt es im Jahresverlauf kaum Unterschiede und damit keine Jahreszeiten.

Hawaii

Wer hätte das gedacht? Auch im Sonnenreiseziel Hawaii regnet es viel. Die feuchtwarme Meeresluft regnet zum Beispiel am Berg Pu’u Kukui ab, der aus einem Vulkan entstanden ist. Der Pu’u Kukui liegt im gebirgigen Norden der Insel Maui, wo an der dortigen Wetterstation durchschnittlich Jahresniederschläge von rund 10.000 Millimetern gemessen werden.

La Réunion

Tropische Wirbelstürme, Zyklone genannt, fegen regelmäßig über die zu Frankreich gehörende Insel La Réunion im Indischen Ozean hinweg. Die Folge: Meteorologen messen in dem Ort Sainte Rose an der Ostküste 10771 Millimeter Regen im Jahr. La Réunion hält übrigens den Rekord für den höchsten 24-Stunden-Niederschlag: An der Station Cilaos im zentralen Bergland fielen vom 15. auf den 16. März 1952 innerhalb eines Tages 1870 Millimeter Regen. (Zur Erinnerung: In Deutschland fallen in einem Jahr 700 bis 800 mm.)

Neuseeland

Die Westküste Neuseelands gehört zu den regenreichsten Gebieten der Erde. An der Station von Milford Sound, einem Fjord im Südwesten von Neuseelands Südinsel, fallen pro Jahr durchschnittlich knapp 6500 Millimeter Niederschlag. Die Wolken regnen dort an den neuseeländischen Alpen ab. An den Hängen des 15 Kilometer langen Fjords wächst ein gemäßigter Regenwald.

Australien

Auch Down Under regnet es viel mehr als in Deutschland. Die Wetterstation auf dem Berg Bellenden Ker im Nordosten Australiens gilt als die regenreichste des ganzen Kontinents. Durchschnittlich messen die Meteorologen hier jährlich 7695 Millimeter Niederschlag. Grund ist die Lage direkt an der Küste: Tropische Zyklone, die sich über dem Ozean aufbauen, regnen an dem Gipfel ab – ähnlich wie feuchte Luft in vielen anderen bergigen Regionen der Erde.

(kkl)