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SG Kühnau - DRHV II SG Kühnau - DRHV II: Handballkost für Krimifans

Von Gunnar Lehmann 18.01.2016, 09:13
Häufig schneller als der Gegner: Ben Zimdahl (beim Wurf)
Häufig schneller als der Gegner: Ben Zimdahl (beim Wurf) Hartmut Bösener Lizenz

Dessau - Die Spieluhr zeigte noch eine Sekunde an, als die Schiedsrichter beim Stand von 23:24 für die SG Kühnau auf Freiwurf für den DRHV II entschieden. Chris-Richard Alisch nahm sich den Ball und sah sich einer sechsköpfigen grün-schwarzen Kühnauer Mauer gegenüber. Beide Mannschafts-Trainer konnten kaum hinschauen und von den etwa 400 Zuschauern (davon etwa 250 Kühnauer) in der Anhalt-Arena hielt es schon lange keinen mehr auf dem Sitz. Ein nicht immer hochklassiges, aber ungemein packendes Handballderby gipfelte am Sonnabend in dieser letzten Aktion.

Aggressive Abwehrreihen - exzellente Torhüter

Die freundschaftliche Begrüßung der Mannschaften - viele Spieler kennen sich seit Jahren und standen bereits gemeinsam für den DRHV auf dem Feld - war mit Beginn des Spieles vergessen. Beiden Teams war der unbedingte Siegeswille anzumerken. Kühnau kam etwas besser in die Partie und führte nach 22 Minuten mit 7:4. Dass nur so wenig Tore fielen, lag zum einen an den aggressiven Abwehrreihen der Mannschaften. Zum anderen daran, dass die Torhüter (Sprecher, später Hoffmann beim DRHV II und Wiese bei der SG Kühnau) ein exzellenter Rückhalt für ihrer Teams waren. „Wir wussten um die Stärke von ’Speaker’ (Andreas Sprecher, Anm. d. R.), und dass wir weiter an unsere Chancen glauben müssen“, so Kühnaus Trainer Armands Uscins.

Dessaus Reserve blieb aber auf Schlagdistanz und verkürzte vor der Pause durch Chris-Richard Alisch auf 8:9. Alisch konnte erst in der 25. Minute eingewechselt werden, da die Partie des DRHV in Flensborg erst kurz zuvor zu Ende gegangen war und damit auch seine Spielsperre, für den Einsatz in der 3. Bundesliga, abgelaufen war. Mit seinem fünften von insgesamt acht Toren stellte der überragende Ben Zimdahl auf Seiten der Kühnauer aber den 8:10-Pausenstand her.

Ausgleich in der 60. Minute

Im zweiten Abschnitt wurde die bis dahin ohnehin schon spannende Begegnung dann endgültig zum Handballkrimi. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen. „Wir hatten leider nur acht Feldspieler. Ich ziehe den Hut vor der kämpferischen Leistung meiner Jungs“, so Steffen Tiede, der Trainer des DRHV II. Und diese acht Spieler sorgte dafür, dass der DRHV II trotz des 19:21-Rückstandes (54. Minute) in der 60. Minute noch einmal ausgleichen konnten (23:23), ehe Zimdahl die viel umjubelte 24:23-Führung für die Gäste erzielte.

Freiwurf in letzter Sekunde

Im Gegenzug entschieden die Schiedsrichter eine Sekunde vor dem Ende auf Freiwurf für den DRHV II und es kam zur erwähnten Schlussszene, wobei Alischs Versuch jedoch in der Kühnauer Abwehr hängen blieb. Während die Freude auf Seiten der Kühnauer kein Halten mehr kannte, sah man auf Seiten des DRHV II fassungslose Gesichter. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung gewann die SG Kühnau das Stadtderby beim Dessau-Roßlauer HV II am Ende knapp mit 24:23 (10:8). Kühnau bleibt damit weiter auf dem zweiten und der DRHV II auf dem fünften Rang. (mz)

DRHV II: Sprecher, Hoffmann, Alisch, Fr., von Hoff - Zimmermann, Hensen (3), Holtz (4), Schenke (1), Kuhr (1), Vollert (1), Tettlak (1), Lindner (5), Alisch, Chr. (7)

SG Kühnau: Wiese, Bachmann - Baumbach (4), Sitte (1), Zimdahl (8), Müller (2), Rieprich, Gabbert (3), Kovacs, Reckzeh (2), Gatzke, Auzins (4), Hoyer, Vodotinski