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Morddrohungen und Gewaltaufrufe Morddrohungen und Gewaltaufrufe: Polizei verstärkt schon vor Legida-Demo Präsenz in Leipzig

Von Ralf Böhme 11.01.2016, 11:43
Teilnehmer der islamkritischen Legida-Bewegung ziehen im September 2015 mit Transparenten und Fahnen durch Leipzig.
Teilnehmer der islamkritischen Legida-Bewegung ziehen im September 2015 mit Transparenten und Fahnen durch Leipzig. dpa/Archiv Lizenz

Leipzig - In der Leipziger Innenstadt haben Aufrufe von Extremisten, die im Internet kursieren und zu Gewalt aufrufen, zu einer frühen und verstärkten Präsenz der Ordnungskräfte geführt. Als ein Absender von Drohungen fungiert die rechtsextreme Brigade Halle. Vertreter der demokratischen Öffentlichkeit, darunter der grüne Landespolitiker Jürgen Kasek aus Leipzig, haben zudem von Unbekannten telefonische Morddrohungen erhalten.

Aktuell werden an mehreren Stellen, darunter am Hauptbahnhof und am Nordplatz, erste Absperrzäune abgeladen und aufgestellt. Die Polizei will in den nächsten Stunden mehr als 1.000 Beamte aufbieten, um den friedlichen Verlauf von Demonstrationen in der City zu garantieren. Für den Nachmittag und Abend sind nach Angaben der Stadtverwaltung zehn Veranstaltungen angemeldet.

Auslöser ist ein genehmigter Umzug von Legida, dem Leipziger Ableger der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung. Zugleich gibt es eine Kundgebung der rechten Offensive für Deutschland. Zuletzt hatten solche Aktionen von Rechtspopulisten in der Messestadt zwar nur noch einige hundert Menschen mobilisieren können. Abgesandte der Pegida aus Dresden sollen dies Mal für mehr Zulauf sorgen. Pegida- Wortführer Lutz Bachmann will für die faktische Abschaffung des Asylrechts werben.

Lautstarker Widerspruch ist angekündigt. Ein Bündnis verschiedener demokratischer Parteien, von Gewerkschaften und Bürgerinitiativen ruft zu einer Lichterkette aufgerufen, die rund um den 3,5 Kilometer langen Innenstadtring führen soll. Dazu erwarten die Organisatoren mindestens 5.000 Menschen. Außerdem gibt es weitere angemeldete Proteste gegen rechte, aber auch gegen in Leipzig ebenfalls sehr aktive linke Gewalttäter. So wollen Studenten und Lehrkräfte der Leipziger Universität ab 17 Uhr symbolisch Vorlesungen und Seminare auf den Augustusplatz verlegen. (mz)