Leichenfund an den Stillingen in Dessau: Leichenfund an den Stillingen in Dessau: Toter gibt Rätsel auf

Dessau - Spaziergänger haben am zweiten Weihnachtstag im Dessauer Norden eine grausige Entdeckung gemacht: Zwischen den Gleisen der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn und dem Parkplatz des Freibades Stillinge wurde am Sonnabend gegen 9?Uhr die Leiche eines etwa 30-jährigen Mannes gefunden.

Staatsanwaltschaft und Polizei bitten um Mithilfe bei der Aufklärung der Gewaltstraftat von den Stillingen. Wer hat im Zeitraum vom 22. bis 26. Dezember verdächtige Wahrnehmungen im Umfeld des Freibades gemacht? Zeugen, die Hinweise zur Aufklärung der Straftat geben können, werden gebeten, sich bei der Polizeidirektion Ost unter (0340) 60 00 291 zu melden.

„Die Auffindesituation der Leiche wirft Fragen auf“, hatte Ralf Moritz, Sprecher der Polizeidirektion Ost, am Sonnabend gesagt. Die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes, Rechtsmediziner und auch Polizeispürhunde wurden angefordert. Fast den ganzen Tag wurden vor Ort Spuren gesichert. 24 Stunden später und nach einer ersten Auswertung der Spuren und einer Obduktion des Opfers durch die Rechtsmediziner stand für die Kriminalisten fest: Der Mann ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden - und wurde umgebracht.

Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. „Es gibt noch sehr viele offene Fragen“, sagte Moritz. Bis Sonntagabend war noch nicht einmal die Identität des Opfers endgültig geklärt. „Wir prüfen derzeit Übereinstimmungen mit Vermisstenmeldungen.“ Offen ist auch, ob der Fundort der Leiche auch der Tatort ist. Am Sonntag waren deshalb im Dessauer Norden noch einmal Polizeihunde im Einsatz.

Nahe liegt allerdings der Schluss, dass der Tote schon länger am Freibad Stillinge gelegen hat. In einem Zeugenaufruf von Polizei und Staatsanwaltschaft vom Sonntag wird nach „verdächtigen Wahrnehmungen“ im Zeitraum vom 22. bis 26. Dezember gefragt. Der 22.?Dezember ist der Dienstag, was Rückschlüsse auf einen zweiten mysteriösen Fall in Dessau zulässt.

An diesem Abend wurde gegen 19.15 Uhr im Hinteren Tiergarten in Dessau ein völlig ausgebranntes und auf dem Dach liegendes Auto gefunden - ohne Insassen. Am Mittwoch hatte deshalb ein Hubschrauber fast eine Stunde über dem Tiergarten gekreist. „Es hätte ja sein können, dass sich ein Verletzter aus dem Auto gerettet hat und sich noch im Umfeld befindet“, begründete Moritz die Aktion. Gefunden wurde niemand. Fest steht bislang nur, dass das Auto auf einen Halter aus dem Landkreis Wittenberg zugelassen, dieser aber nicht gefahren ist. Das Auto war nicht als gestohlen gemeldet.

Ob es einen Zusammenhang zwischen dem ausgebrannten Auto und dem Toten gibt, ist offen. Beide Orte liegen etwa vier Kilometer auseinander. „Wir prüfen das natürlich und schließen da nichts aus“, sagte Moritz. Dass es am Fundort der Leiche an den Stillingen Brandspuren gab, wollte der Polizeisprecher nicht bestätigen. (mz)