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Zwei Demos in Merseburg Zwei Demos in Merseburg: AfD-Gegner machen mobil

05.01.2016, 16:01
Björn Höcke
Björn Höcke dpa Lizenz

Merseburg - Nach der Ankündigung der nationalkonservativen Partei AfD, kommenden Montag in Merseburg eine Kundgebung mit dem umstrittenen thüringischen Landeschef Björn Höcke abzuhalten, hat das Merseburger Bündnis gegen Rechts zur Gegendemo aufgerufen. Zudem rüstet sich die Polizei, etwaige Zusammenstöße zu verhindern. „Wir haben beim Innenministerium Zusatzkräfte angefordert“, so Polizeireviersprecher Jürgen Müller.

Laut Mitteilung des Bündnisses gegen Rechts beginnt die Gegendemo am Montag 18 Uhr in der Gotthardstraße, Höhe Große Ritterstraße. Die AfD wiederum will ab 19 Uhr zum „Spaziergang“ zur Klia-Platte aufbrechen. Die Kundgebung, die unter dem Motto „Asyl-Chaos beenden! Grenzen sichern!“ steht, soll der regionale Auftakt zum Landtags-Wahlkampf sein. Auf der Klia-Platte werden laut AfD Höcke sowie die beiden örtlichen Direktkandidaten, Willi Mittelstädt und Hans-Thomas Tillschneider sprechen.

„Reproduktionsstrategie“

Höcke war zuletzt wegen einer Rede, in der unter anderem eine „Reproduktionsstrategie“ von Afrikanern eine Rolle spielte, offener Rassismus vorgeworfen worden. Auch der AfD-Vorstand war von ihm abgerückt. Das Merseburger Bündnis gegen Rechts warf der AfD vor, Stimmung gegen Geflüchtete machen zu wollen. Die Redner repräsentierten den „extrem rechten Rand“ der AfD. Dem Bündnis gegen Rechts gehören die Stadt Merseburg, der Saalekreis, Parteien, Kirchen, die Hochschule und Vereine an.

Ob die Versammlungsbehörde des Saalekreises beide angekündigten Veranstaltungen abnickt oder den Organisatoren Auflagen erteilt, bleibt abzuwarten. Laut Polizeisprecher Müller ist am Donnerstag ein „Kooperationsgespräch“ zwischen Behörden und Veranstaltern geplant. Wie sich die Beamten konkret vorbereiten, ließ Müller offen. Näheres solle Ende der Woche festgelegt werden. Wie er sagte, rechne man mit zusätzlichen Kräften unter anderem von der Landesbereitschaftspolizei. (mz/mit)