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SG Spergau SG Spergau: Rückkehrer Jablonka trumpft gegen USV Halle II auf

Von Heinz Böttger 15.12.2015, 06:21
Eine Hand wirft den Handball.
Eine Hand wirft den Handball. DPA/SYMBOL Lizenz

Spergau - In der 45. Minute der Begegnung der Sachsen-Anhalt-Liga zwischen den Männern der SG Spergau und des USV Halle II hatten die beiden früheren Bundesliga-Schiedsrichter Axel Haack und Hagen Becker offensichtlich die Faxen dicke. Nachdem wie schon einmal in der ersten Halbzeit in der Jahrhunderthalle die elektronische Anzeigetafel verrückt gespielt hatte, ließen sie fortan nur noch den Spielstand anzeigen. „Offenbar schien der Zeitnehmer am Pult überfordert, einfach ärgerlich“, erklärte Becker nach Spielschluss. Doch dieses Missgeschick blieb an diesem Sonntag die Ausnahme beim Auftritt der Spergauer. Schließlich gab es für den Saalekreis-Vertreter einen ungefährdeten 32:27 (16:12)-Sieg.

Auch Kemnitz und Orlovsky stark

An die letzte Minute der Begegnung beim Landsberger HV am neunten Spieltag erinnert sich Tomas Jablonka nur ungern, denn da ließ er sich zu einer unsportlichen Geste hinreißen und kassierte prompt die Rote Karte, die eine Sperre von zwei Spielen zur Folge hatte. Nun stand er am Sonntag gegen die Reserve des USV wieder im Aufgebot der SG Spergau und meldete sich eindrucksvoll zurück.

„Ich habe mich gefreut, dass meine Mannschaftskollegen trotz meines Fehlens gegen Seehausen und in Dessau drei Punkte geholt hatten“, betonte der Tscheche. „Nun wollte ich aber gegen die Hallenser beweisen, wie wertvoll ich für mein Team sein kann“, fügte er an. Von der ersten Minute an sprühte er vor Ehrgeiz. In der Deckung organisierte er den Abwehrverbund und im Angriff war er von den Gästen vor Spielfreude kaum zu bremsen. 14 Tore kamen auf sein Konto, wobei er keinen der für Spergau gegebenen Siebenmeter verwarf. Immer wieder hatte er eine andere Wurfvariante im Angebot. Auch seine Anspiele auf seine Nebenleute waren oft eine Augenweide. Davon profitierte in der Anfangsphase zunächst Tobias Gerberding am Kreis, auf dessen Konto die ersten drei Treffer für die Gastgeber gingen. Nach einer ausgeglichenen ersten Viertelstunde setzten sich die Spergauer etwas ab.

Entscheidenden Anteil daran hatten Spielertrainer Holger Kemnitz, der im Tor immer besser ins Spiel fand, und auch Daniel Orlovsky, diesmal vorwiegend im linken Rückraum eingesetzt. Der Slowake blockte in der Deckung viele Würfe des Gegners und war zudem im Angriff mit acht Toren der zweitbeste Werfer der Spergauer. „In solch einer Form wird er für uns immer wertvoller“, hob Kemnitz hervor. Nach einer klaren Führung zur Halbzeit (16:10) drehten die Gastgeber nach dem Wechsel noch mehr auf. Die Hallenser wurden förmlich überrollt, zumal sie an Kemnitz und dem später eingewechselten Tobias Thiele mit ihren Würfen immer wieder scheiterten. Auch machte sich das Ausscheiden ihres Routiniers Christian Kern in der 39. Minute nach der dritten Zeitstrafe nachteilig bemerkbar. Bis auf zehn Tore (27:17) baute die SGS ihren Vorsprung aus.

Konzentration lässt nach

Erst in den letzten zehn Minuten, als die Gastgeber viel wechselten und auch in der Konzentration merklich nachließen, kam der USV etwas auf. „Diese letzten zehn Minuten haben mir nicht gefallen“, legte der kritische Jablonka gleich den Finger in die Wunde. Was er und seine Kollegen aber in den 50 Minuten zuvor geboten hatten, konnte sich wirklich sehen lassen.

Spergau: Kemnitz, Thiele Pretzsch; Wrobel 1, Zimmermann 1, Jablonka 14, Gerberding 4, Aboczki 2, Orlovsky 8, Biermann, Böttger 2, Meyer 1 (mz)