Kommunale Finanzen Weißenfels: Kommunale Finanzen Weißenfels: Nur Reparaturen möglich

Weißenfels - Der Sport- und Freizeitbetrieb der Stadt Weißenfels muss in diesem Jahr erneut mit einem Defizit rechnen. Der Wirtschaftsplan des Betriebes, den der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung bei zwei Gegenstimmen beschlossen hat, geht von einem Verlust in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro aus.

Der Betrieb, der sich um die Sport- und Kultureinrichtungen in der Stadt kümmert, schließt jedes Jahr mit einem Verlust in ähnlicher Größenordnung ab, den die Stadt jeweils aus ihrem Haushalt ausgleichen muss. Im Jahr 2014 betrug das Defizit 615.000 Euro. Steuerliche Sondereffekte hatten in jenem Jahr zu einer Reduzierung des ursprünglich eingeplanten Fehlbetrages von knapp 1,3 Millionen Euro geführt.

Eine der beiden Gegenstimmen zum Wirtschaftsplan kam im Stadtrat jetzt von Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos). „Wir werden uns den Ausgleich des relativ hohen Defizits auf Dauer nicht mehr leisten können“, sagte der Verwaltungschef auf MZ-Anfrage zu den Gründen für seine Ablehnung. Risch verwies darauf, dass derzeit acht Prozent der Gesamtausgaben der Stadt Weißenfels auf den sogenannten freiwilligen Bereich - im Wesentlichen also Kultur, Sport und Freizeit - entfallen.

Zulässig seien nach den Vorgaben des Landes lediglich zwei Prozent. Bei der weiteren Finanzierung der Sport- und Freizeitstätten werde künftig auch die eine oder andere schmerzhafte Entscheidung zu treffen sein. So muss nach Ansicht des OB über die Höhe der Beteiligung der Sportvereine an den Betriebskosten in den Sportstätten neu nachgedacht werden. Derzeit zahlen die Vereine fünf Euro pro Jahr und erwachsenem Mitglied.

Zu den Schwerpunkten des Wirtschaftsplans in diesem Jahr gehört die Errichtung neuer Vereinsgebäude auf dem Sportplatz von Rot-Weiß in der Weißenfelser Neustadt und im Ortsteil Uichteritz. Wie Viola Schikorr, Leiterin des Sport- und Freizeitbetriebes, informierte, sind für die Investition bei Rot-Weiß Weißenfels rund 670.000 Euro eingeplant.

Das alte Vereinsheim ist Ende vergangenen Jahres abgerissen worden. In Uichteritz wird mit Kosten von bis zu 800.000 Euro gerechnet. Finanziert werden sollen neues Gebäude und Außengelände über Landesmittel zur Beseitigung der Folgen des Hochwassers im Jahr 2013.

Rund 250.000 Euro sieht der Sport- und Freizeitbetrieb in diesem Jahr für den weiteren Fortgang der Planungen für ein neues Freibad vor. Ende letzten Jahres hatte die Stadt einen Antrag auf Fördermittel aus einem Investitionsprogramm des Bundes zur Sanierung kommunaler Einrichtungen gestellt. Wird die Stadt für eine Förderung ausgewählt, könnte in den Jahren 2017/18 ein neues Bad entstehen. Das alte Freibad wird im kommenden Sommer noch einmal geöffnet.

Um die mehr als 50 Jahre alte Freizeitstätte für die neue Saison vorzubereiten, sind rund 80 000 Euro eingeplant. Nachdem im vergangenen Jahr der Sanitär- und Umkleidebereich des Hallenbades saniert wurde, sind 2016 keine größeren Investitionen vorgesehen. Geld kann der Sport- und Freizeitbetrieb nur für unvorhergesehene dringende Reparaturen ausgeben.