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14. Mitteldeutscher Marathon 14. Mitteldeutscher Marathon: Abschied vom neuen Kurs?

Von Fabian Wölfling und frank harnack 03.09.2015, 20:12
2013: Der Start des Händellaufes (Halbmarathon) und des Salzwirker-Laufes über 10 Kilometer.
2013: Der Start des Händellaufes (Halbmarathon) und des Salzwirker-Laufes über 10 Kilometer. Eckehard Schulz Lizenz

Halle (Saale) - Es ist ein Event der Superlative, das André Cierpinski da ankündigt. Mehr als 4 500 Starter aus 25 Nationen erwarten die Organisatoren des 14. Mitteldeutschen Marathons (MDM), der am Sonntag wieder zwischen Spergau im Saalekreis und Halle ausgetragen wird und bei dem es insgesamt zwölf verschiedene Wettbewerbe geben wird. „Wir steuern auf eine Rekordbeteiligung zu“, verkündet Cierpinski, der Sohn des zweifachen Marathon-Olympiasiegers und MDM-Gründers Waldemar Cierpinski.

Unruhe der Organisatoren

Bernd Wiegand, der Oberbürgermeister der Saalestadt, nimmt dann auch gleich den Faden auf und spricht vom wichtigsten Sportevent der ganzen Region. Mit dem er so einiges vorzuhaben scheint. Schon vor Tagen ging er mit der Aussage, den MDM wie in den Anfangstagen zwischen Leipzig und Halle stattfinden zu lassen, in die Öffentlichkeit. Die damit ausgelöste Unruhe unter den Organisatoren und vor allem den Mitstreitern im südlichen Saalekreis kann er nicht so ganz nachvollziehen. „Warum soll der Marathon nicht zwischen Leipzig, Spergau und Halle stattfinden?“ Er wolle die Bedeutung des Events weiter steigern, neue Unterstützer aus der Wirtschaft gewinnen. „Deshalb muss man alte Ideen neu aufgreifen. Leipzig und Halle sind die zentralen Städte der Region“, sagt das Stadtoberhaupt und bezeichnet den MDM als ein „Aushängeschild der Metropolregion“. Zudem kündigt er ein stärkeres finanzielles Engagement der Stadt Halle an. Aber nur, wenn Leipzig mit einsteigen sollte.

Doch klar ist auch, dass ein Marathon nun einmal nur exakt 42,195 Kilometer lang sein kann, und es kaum möglich ist, alle drei Städte auf dieser Distanz zu vereinigen. Deshalb ist sich André Cierpinski auch sicher: „Entweder Leipzig oder Spergau. Alles andere geht nicht.“ In welche Richtung das Pendel dabei ausschlagen wird, und ob Spergau auf andere Art und Weise beim MDM mit eingebunden bleibt, das alles wird sich zeigen. Denn die Gespräche mit Leipzig stehen erst noch an. „Im nächsten Jahr lässt sich eine Verlagerung sicherlich noch nicht umsetzen. Ob es für 2017 gelingt, muss man sehen“, bleibt Cierpinski, Geschäftsführer der Sporteventagentur Mitteldeutscher Marathon GmbH, bei diesem Thema eher zurückhaltend.

Motto treu bleiben

Er will auch lieber über die aktuelle Auflage reden, bei der es einen neuen Verlauf der Marathonstrecke geben wird. Die Veranstalter nutzen zwischen Spergau und Halle verstärkt den Saale-Radwanderweg. „Wir rücken damit näher ins Grüne, näher an die Saale.“ Auch auf dem neuen Kurs wollen die Veranstalter dabei ihrem Motto treubleiben. „Wir setzen auf die breite Masse, auf den Einsteiger und auf Gruppen. Nicht auf Weltstars.“ Eine besondere Rolle spielen bei der 14. Auflage auch die Flüchtlinge. Über Paten soll diesen eine kostenfreie Teilnahme am MDM ermöglicht werden. „Etwa ein Dutzend haben schon zugesagt“, freut sich Cierpinski.

Der 14. MDM startet am Sonntag um 9 Uhr an der Spergauer Jahrhunderthalle. Der Händellauf, ein Halbmarathon, beginnt um 10.30 Uhr auf dem halleschen Marktplatz, anschließend folgen weitere Disziplinen.