1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Zorbau: Zorbau: Polizei stürmt Kaffeefahrt

Zorbau Zorbau: Polizei stürmt Kaffeefahrt

Von Birger Zentner und Klaus-Dieter Kunick 04.02.2014, 19:58
Die Polizei durchsuchte am Dienstag die Gaststätte „Friedenseiche“ in Zorbau.
Die Polizei durchsuchte am Dienstag die Gaststätte „Friedenseiche“ in Zorbau. Peter Lisker Lizenz

Zorbau/MZ - Schreck für die Wirtsleute der Gaststätte „Friedenseiche“ und die Teilnehmer einer Kaffeefahrt in Zorbau am Dienstagnachmittag. Etwa 15 bis 20 Beamte von Polizei, Staatsanwaltschaft und Lützener Ordnungsamt kamen in den Veranstaltungsraum der Gasstätte und durchsuchten alles.

"Die haben unsere Handys mitgenommen"

Ungefähr seit 11.30 Uhr lief in dem Saal eine Verkaufsveranstaltung mit etwa 30 bis 40 Teilnehmern, vorwiegend Senioren, aus dem Raum Leipzig. „Die Polizei vermutete, dass sich unter den Besuchern vier Kriminelle aufhalten, die per Steckbrief gesucht werden“, meinten Veranstaltungsteilnehmer, nachdem die Polizei gegen 17.30 Uhr wieder verschwunden war. Richtig ist aber offenbar, dass sich der Einsatz gegen die Anbieter von Produkten auf der Kaffeefahrt gerichtet hat. Dafür spricht auch, dass die Beamten diverse Technik einkassierten. Einer der beiden aus Bremen kommenden Verkäufer räumte das gegenüber der MZ ein. „Die haben unsere Handys mitgenommen sowie Laptops und Unterlagen“, so der Mann. Er sei sich aber keiner Schuld bewusst.

„Als die Polizisten hereinkamen, haben sie sofort alle Eingänge abgesperrt, keiner kam mehr rein oder raus“, erzählte ein Teilnehmer. „Mir sitzt jetzt noch der Schreck in den Gliedern“, sagte er am Abend. Die Verkaufsveranstaltung sei aber ordentlich angemeldet gewesen, das habe die Polizei bestätigt, sagte die Wirtin.

Nach MZ-Information war Hintergrund der Aktion, dass bei der Veranstaltung Waren überteuert angeboten wurden. Dabei soll es sich um sogenannte Q-10-Produkte handeln, die in der Kosmetik sowie in Nahrungsergänzungsmitteln Anwendung finden. Der Pressesprecher der Polizeidirektion Halle wollte die Aktion bei einer Nachfrage der MZ nicht kommentieren, sondern verwies auf die Staatsanwaltschaft. Deren Vertreter waren jedoch am Dienstag nicht mehr zu erreichen.