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Teutschenthal Teutschenthal: Polizei sucht Tierquäler

Von Oliver Müller-Lorey 08.08.2013, 20:15

Teutschenthal/MZ - Einen grausigen Fund machten zwei Teutschenthaler am vergangenen Montag. Als Rita Herrmann und ihr Lebensgefährte Lothar Caspers, zu einer abendlichen Fahrradtour aufbrechen wollten, entdeckten sie an ihrer Gartenhecke eine strangulierte Katze.

Jemand hatte das Tier an seinem Zeckenhalsband an eine Stange gebunden und das Halsband so gedreht, dass die Katze keine Luft mehr bekommen konnte. Doch damit nicht genug - der Täter positionierte das Tier anschließend so, dass es halb sitzend mit dem Gesicht genau in die Richtung des Hauses blickte. Das Paar sollte also offensichtlich dem toten Tier beim Schritt aus der Haustür direkt in die Augen sehen.

Schock sitzt tief

„Ich kann es immer noch nicht fassen. Welcher kranke Mensch macht so etwas?“ sagt die schockierte Anwohnerin. Herrmann, die seit 66 Jahren in dem Haus am Ortsrand von Teutschenthal wohnt, besitzt selbst keine Katzen. Sofort vermutete sie, dass es eines der beiden Nachbarstiere von Familie Tanneberger sein musste - was sich wenig später auch bewahrheitete. Auch bei den Tannebergers sitzt der Schock über die Tierquälerei tief. „So etwas hat es hier noch nie gegeben. Das muss ein ganz übler Mensch getan haben.“ Den Täter ausfindig zu machen, daran arbeitet inzwischen die Polizei. „Wir ermitteln zurzeit wegen Verstoßes gegen die Paragrafen 4 und 17 im Tierschutzgesetz,“ sagt Jürgen Müller von der Polizei im Saalekreis. Sie regeln, dass ein Tier weder ohne Betäubung noch grundlos getötet werden darf. Im aktuellen Fall geht die Polizei davon aus, dass genau dies offensichtlich geschehen sei.

Tierschutzverein ist unwissend

Nun befürchten einige Anwohner: Jemand aus dem Dorf oder aus der Umgebung habe es gezielt auf Haustiere abgesehen. „Meine beiden Hunde sind vor einiger Zeit mit nur vier Jahren gestorben. Sie könnten vergiftet worden sein,“ erinnert sich Herrmann. Jetzt überlegt sie sogar, die Tiere exhumieren und untersuchen zu lassen um ihre These zu bestätigen.

Auch die Katzen der Familie Tanneberger, von denen die eine nun tot ist, waren des öfteren Angriffen ausgesetzt. So sei mehrfach mit einem Luftgewehr auf beide Katzen geschossen worden. Zudem habe Rockey, der nun verstorbene Kater, seit vier Wochen nicht mehr richtig gefressen. Auch bei ihm sei eine Vergiftung nicht auszuschließen. Beim Tierschutzverein Halle wusste man bis Donnerstag über den Vorfall in Teutschenthal nichts.