1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Mordfall Mariya N. in Halle: Mordfall Mariya N. in Halle: Chef-Ermittler hofft auf Hinweise von ZDF-Publikum

Mordfall Mariya N. in Halle Mordfall Mariya N. in Halle: Chef-Ermittler hofft auf Hinweise von ZDF-Publikum

19.11.2014, 10:51
Rudi Cerne präsentiert seit 2002 den ZDF-Klassiker „Aktenzeichen XY ungelöst“.
Rudi Cerne präsentiert seit 2002 den ZDF-Klassiker „Aktenzeichen XY ungelöst“. dpa Lizenz

Halle (Saale)/München - Holger Jungklaus, der Chef-Ermittler im Fall der in Halle ermordeten Studentin Mariya N., steht am Mittwoch vor einem Millionenpublikum. In der ZDF-Fernsehreihe „Aktenzeichen XY … ungelöst“ wird am Abend um 20.15 Uhr Fall aufgearbeitet. Jungklaus ist bereits am Dienstag nach München geflogen, um an ersten Proben in den Bavaria-Filmstudios teilzunehmen.

Kein leichtes Unterfangen, wie sich in der bayrischen Landeshauptstadt herausstellte. Denn  die XY-Produktion ist erst vor wenigen Tagen aus Unterföhring in den TV-Tempel vor den Toren Münchens umgezogen.

Die bekannte ZDF-Sendung will den Fall der in Halle getöteten Studentin Mariya N. aufgreifen. Die Ermittler der halleschen Mordkommission „Neuwerk“ hoffen durch die Sendung neue Hinweise zu bekommen. Die Polizei hat auch nach 1550 überprüften Speichelproben noch keine Hinweise auf den Täter.

Nach knapp 16 Jahren sollte mit Hilfe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ der mutmaßliche Mord an einer 16-Jährigen aus Aschersleben aufgeklärt werden, die 1998 erstochen wurde. Nach der Ausstrahlung sind bei der Polizei etwa 20 Hinweise eingegangen.

Nach dem Mord an einer Achtjährigen aus der Wetterau vor 15 Jahren wurde ihr Fall in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» gezeigt. Das Mädchen aus Ranstadt war im September 1999 vom Spielen nicht nach Hause gekommen.

Ein Mann aus Stendal wurde seit fünf Jahren vermisst. Der damals 29-jährige Mann verließ im Februar 2009 den Garten seines Vaters, um zu einer Tankstelle zu fahren und kam nicht zurück. Der Fall war Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Die Fernsehfahndung brachte neue Hinweise, denen die Polizei nachging.

Bei Löscharbeiten in einem Wohnhaus fand die Feuerwehr am 14. Dezember 2011 die verkohlte Leiche einer jungen Frau. Die Obduktion brachte ans Licht, dass die Frau durch mehrere Messerstiche starb. In der Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ wurde nach dem mutmaßlichen Täter der 26-Jährigen gesucht.

Die Sendung am Mittwochabend ist von dort eine Premiere – Halles Fall wird gleich als erster behandelt, wie Jungklaus gegenüber der MZ durchblicken ließ. „Auch wenn ich schon zwei Mal mit dem Fall im Fernsehen war, ist diese Sendung etwas ganz besonderes.

Durch das große Publikum erhoffen wir weitere Hinweise, die uns vielleicht zum Mörder führen. Ich hoffe schon ein bisschen auf den Durchbruch“, so Junklaus. Um 14 Uhr wird der Kripo-Beamte zu einer letzten Probe in die Studios fahren.

Der Mord an der Studentin Mariya N. in Halle ist Bestandteil der mittlerweile 488. Folge von „Aktenzeichen XY ungelöst“. In mehr als vier Jahrzehnten hat es in der Sendung einige Aufsehen erregende Fälle gegeben. Dazu gehörte der Mord an vier Bundeswehrsoldaten. Eine Wahrsagerin gab nach der Sendung 1969 den entscheidenden Hinweis. 2011 wurde durch Aktenzeichen der Fall Lolita Brieger geklärt. Sie war 1982 spurlos verschwunden. Während der Sendung belastete ein Anrufer einen Bekannten, die Frau getötet zu haben. Ein Gericht wertete den Fall als mittlerweile verjährten Totschlag.

Die meisten Fälle wurden nach einer 2007 veröffentlichten Bilanz aus Nordrhein-Westfalen gesendet: 588. Schlusslicht war Mecklenburg-Vorpommern (12). Sachsen-Anhalt lag mit 23 Fällen auf Rang zwölf.

Eduard Zimmermann, gestorben 2009, war als Gründer der Sendung bis 1997 auch ihr Moderator. Dann übernahmen Tochter Sabine und Butz Peters. Seit 2002 moderiert der ehemalige Eiskunstläufer und heutige Sportreporter Rudi Cerne die Sendung

Gut neun Monate ist es her, seit im Mühlgraben, einem Nebenarm der Saale in Halle, die Leiche der bulgarischen Studentin Mariya N. gefunden wurde. Die 29-Jährige wurde beim Joggen überfallen, vergewaltigt und erwürgt - eines der schwersten Verbrechen in der Region seit Jahren. Bisher wurden rund 3000 Personen überprüft, 1800 freiwillige Speichelproben ausgewertet. Dem Mörder ist man keinen erkennbaren Schritt näher.

Hinweise nimmt das Aufnahmestudio der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst (am Sendeabend 20:15 bis 23:00 Uhr) unter der Telefonnummer 089 / 95 01 95 oder per Mail an: [email protected] entgegen.

Von den Bavaria Studios in München aus wird die Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" live gesendet.
Von den Bavaria Studios in München aus wird die Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" live gesendet.
Jan Möbius Lizenz
Mariya Nakosvka wurde im Februar 2014 in Halle getötet.
Mariya Nakosvka wurde im Februar 2014 in Halle getötet.
privat Lizenz
Kerzen, Blumen und eine weiße Skulptur stehen am Ort des Verbrechens am Mühlgraben in Halle.
Kerzen, Blumen und eine weiße Skulptur stehen am Ort des Verbrechens am Mühlgraben in Halle.
Meinicke Lizenz