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Unglück an Bahnstrecke Weißenfels und Zeitz Unglück an Bahnstrecke Weißenfels und Zeitz: 53-Jähriger überhört nahenden Zug und wird getötet

17.03.2015, 14:42
In Weißenfels ist es an einer Bahnstrecke zu einem Unglück gekommen. Ein Spaziergänger wurde dabei getötet.
In Weißenfels ist es an einer Bahnstrecke zu einem Unglück gekommen. Ein Spaziergänger wurde dabei getötet. dpa/symbol Lizenz

Weißenfels - Dass er zu nahe an den Bahngleisen gelaufen ist, ist am Dienstagvormittag einem Mann zum Verhängnis geworden. Wie von der Bundespolizei zu erfahren war, wurde der 53 Jahre alte Mann in der Nähe des Weißenfelser Südrings von einem Zug erfasst, mitgerissen und starb noch an der Unglücksstelle. Offenbar hatte der Mann den herannahenden Zug gar nicht oder zu spät bemerkt. Warum sich der Mann so nahe an den Gleisen bewegt hat, ist bislang völlig ungeklärt.

Zugführer gibt noch Achtungssignal ab

Wie die Pressesprecherin der Bundespolizeiinspektion Magdeburg Chris Kurpiers sagte, hatte der Zugführer der aus Zeitz kommenden Bahn den Mann gesehen und auch noch ein Achtungssignal abgegeben. „Aber auch eine sofortige Gefahrenbremsung konnte den Zug nicht rechtzeitig stoppen“, sagte Kurpiers. Immerhin habe ein 1 200 Tonnen schwerer Zug, der sich mit 100 Kilometern pro Stunde bewegt, einen Anhalteweg von rund einem Kilometer.

Die 15 im Zug befindlichen Fahrgäste wurden dabei ziemlich durchgerüttelt, kamen aber mit dem Schrecken davon. Da absehbar war, dass die Strecke über einen längeren Zeitraum gesperrt sein würde, wurde der Zug von den Rettungskräften evakuiert. Wie eine Augenzeugin schilderte, wurden Leitern an den Treppen angelegt, um den Passagieren ein gefahrloses Verlassen des Zuges zu ermöglichen. Auch an den Bahnböschungen wurden Leitern angelegt, damit die Passagiere sie überwinden konnten. Mit Taxis wurden sie dann zum Weißenfelser Bahnhof gebracht. Die Bahnstrecke war vom Unfallzeitpunkt um 9.41 Uhr bis 12.06 Uhr gesperrt, heißt es in der Mitteilung der Bundespolizei.

Im Zusammenhang mit dem Unglück weist die Polizei noch einmal darauf hin, wie gefährlich der Aufenthalt in der Nähe von Gleisen ist. „Ein elektrisch betriebener Zug ist für das menschliche Ohr zum Beispiel erst wahrnehmbar, wenn er sich schon im Vorbeifahren befindet“, erklärt die Pressesprecherin. Außerdem entfalten Züge eine enorme Sogwirkung. Informationsmaterial zu den Gefahren in der Nähe von Bahngleisen hält die Bundespolizei bereite. (mz/ze)

Informationen und Kontakt unter www.bundespolizei.de