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DDR-Geschichte Überwachung Chefsache - Die Stasi und die Qual der letzten Wahl

Im Mai vor 35 Jahren steuerte die DDR mit der Kommunalwahl in ihr 40. Jahr. Dass die letzten Monate des anderen deutschen Staates angebrochen waren, ahnte niemand.

Von Steffen Könau 08.05.2024, 14:00
Im Mai vor 35 Jahren steuerte die DDR mit der Kommunalwahl in ihr 40. Jahr. Dass die letzten  Monate des anderen deutschen Staates angebrochen waren, ahnte niemand.
Im Mai vor 35 Jahren steuerte die DDR mit der Kommunalwahl in ihr 40. Jahr. Dass die letzten Monate des anderen deutschen Staates angebrochen waren, ahnte niemand. dpa

Halle/Magdeburg/MZ. - Als Erich Mielke eine Woche vor dem großen Wahltag im Mai 1989 vor seine Generäle tritt, weiß der Chef des Ministeriums für Staatssicherheit, was die Stunde geschlagen hat Mielke malt seinen Offizieren ein düsteres Bild der Lage: Der Westen greife auf allen Ebenen an, er nutze Menschenrechte und angebliche humanitäre Probleme, um den Sozialismus in die Defensive zu drängen. Auf Bruderstaaten sei kein Verlass mehr. Hinter verschlossenen Türen nennt Mielke Polen und Ungarn, die ins Feindlager gelockt werden sollen. „Das Konzept ist mehr denn je durch Aggressivität, Einmischung und Erpressung gekennzeichnet“, warnt der 81-Jährige.